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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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548 Die Geschichte von Davenport. kleine öffentliche oder durch allgemeine Besteuerung unterhaltenen Schulen; aber es schien vielen Deutschen wünschenswerth, die Kinder nach deutscher Methode und in der deutschen Sprache unterrichten zu lassen. Es gab unter den Eingewanderten eine verhältnißmäßig große Anzahl ehemaliger Lehrer; aber wohl nur wenige von ihnen waren der Landessprache hinlänglich mächtig, um in ihr unterrichten zu können. Wer es ermöglichen konnte, suchte sich als Farmer oder in irgend einem anderen als dem Lehrerberuf zu bethätigen. Einige meinten, durch Errichtung einer Privatschule sich, wenn keine dauernde, so doch wenigstens eine zeitweilige Existenz oder einen willkommenen Nebenverdienst zu verschaffen und zugleich einem Wunsche ihrer Landsleute entgegenzukommen. In den 1840er und '50er Jahren gab es in Scott County die folgenden früheren deutschen Lehrer: Franz Cay Kröger ("von Krögersberg"), Christian Schmidt, Matth. J. Rohlfs, dessen Schwager John A. Rohde, N. F. Rusch, Pastor J. G. Wiehle, Carl Mahnke, Emil Geisler, Carl Mayer, H. H. Andresen, Henry J. True, Pastor F. Kröger, H. Hannecke, Jürgen Broders, C. H. Jensen, N. Nissen (tüchtiger Mathematiker und Botaniker), Wm. Riepe und Pastor Freygang, sowie vielleicht auch noch einige andere. Die erste deutsche Privatschule wurde hier im Jahre 1848 von Matthias Rohlfs eröffnet, welcher auch die Uebungen der "Liedertafel" leitete. Aber das hörte bald auf, als Rohlfs sich auf eine von dem Advokaten James Grant gemiethete Farm westlich von der Stadt begab. (In 1850 zog er auf eine eigene Farm in heutgen Sheridan Township). Mehrere andere Versuche schlugen fehl. Henry True war der erste Lehrer, dem es gelang, eine deutsche Schule in Gang zu bringen und zu erhalten. Er war ein tüchtig gebildeter und für seinen Beruf begeisterter Lehrer. Seine im September 1852 eröffnete Schule befand sich zuerst an der Front Str. bei Western Avenue und nach einigen Monaten bei Warren und Zweiter Straße; aber ihre Einkünfte waren gering, und ihr Bestand durchaus nicht gesichert. Schon früh waren einsichtige Leute zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine leistungsfähige Schule nur bestehen könne, wenn sie durch eine Organisation finanziell gestützt würde. Gegen Ende des Jahres 1850 war eine Bewegung ins Leben getreten zur Gründung einer deutschen Kirche und Schule, und es bildete sich zu die-
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548 Die Geschichte von Davenport. kleine öffentliche oder durch allgemeine Besteuerung unterhaltenen Schulen; aber es schien vielen Deutschen wünschenswerth, die Kinder nach deutscher Methode und in der deutschen Sprache unterrichten zu lassen. Es gab unter den Eingewanderten eine verhältnißmäßig große Anzahl ehemaliger Lehrer; aber wohl nur wenige von ihnen waren der Landessprache hinlänglich mächtig, um in ihr unterrichten zu können. Wer es ermöglichen konnte, suchte sich als Farmer oder in irgend einem anderen als dem Lehrerberuf zu bethätigen. Einige meinten, durch Errichtung einer Privatschule sich, wenn keine dauernde, so doch wenigstens eine zeitweilige Existenz oder einen willkommenen Nebenverdienst zu verschaffen und zugleich einem Wunsche ihrer Landsleute entgegenzukommen. In den 1840er und '50er Jahren gab es in Scott County die folgenden früheren deutschen Lehrer: Franz Cay Kröger ("von Krögersberg"), Christian Schmidt, Matth. J. Rohlfs, dessen Schwager John A. Rohde, N. F. Rusch, Pastor J. G. Wiehle, Carl Mahnke, Emil Geisler, Carl Mayer, H. H. Andresen, Henry J. True, Pastor F. Kröger, H. Hannecke, Jürgen Broders, C. H. Jensen, N. Nissen (tüchtiger Mathematiker und Botaniker), Wm. Riepe und Pastor Freygang, sowie vielleicht auch noch einige andere. Die erste deutsche Privatschule wurde hier im Jahre 1848 von Matthias Rohlfs eröffnet, welcher auch die Uebungen der "Liedertafel" leitete. Aber das hörte bald auf, als Rohlfs sich auf eine von dem Advokaten James Grant gemiethete Farm westlich von der Stadt begab. (In 1850 zog er auf eine eigene Farm in heutgen Sheridan Township). Mehrere andere Versuche schlugen fehl. Henry True war der erste Lehrer, dem es gelang, eine deutsche Schule in Gang zu bringen und zu erhalten. Er war ein tüchtig gebildeter und für seinen Beruf begeisterter Lehrer. Seine im September 1852 eröffnete Schule befand sich zuerst an der Front Str. bei Western Avenue und nach einigen Monaten bei Warren und Zweiter Straße; aber ihre Einkünfte waren gering, und ihr Bestand durchaus nicht gesichert. Schon früh waren einsichtige Leute zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine leistungsfähige Schule nur bestehen könne, wenn sie durch eine Organisation finanziell gestützt würde. Gegen Ende des Jahres 1850 war eine Bewegung ins Leben getreten zur Gründung einer deutschen Kirche und Schule, und es bildete sich zu die-
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