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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 566
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552 Die Geschichte von Davenport. guten Beitrag zu den Baukosten, $516, lieferte eine vornehmlich von Frauen veranstaltete Ausstellung und Fair. Von dem Lehrer True sind vor sechzig Jahren die "Kinderfeste" eingeführt worden, mit Vogelschießen für Knaben und Topfschlagen für Mädchen und sonstigen guten Unterhaltungen für Jung und Alt. Diese Festlichkeiten wurden in den verschiedenen Wäldchen auf dem "Bluff", meistens nahe bei dem Geo. L. Davenport'schen (früher Burrows') Wohnplatz in Nordwest Davenport, dann auch in dem in jener Nachbarschaft eröffneten "Washington Garten" und im Schützenpark gehalten. Sie sind ursprünglich aus dem holstein'schen Schützen- und Gildenwesen mit ihren Ritterspielen hervorgegangen. Andere deutsche Schulen in Davenport (Riepe's, Geertzen's) nahmen sie in ihr jährliches Programm auf, und sie wurden auch viele Jahrelang auf den ländlichen Vergnügungsplätzen, u. a. bei den Tavernen von Peter Wiese in Mount Joy, Claus Schneekloth's "Golden Cheaf", Charles Borchers' "Green Tree", Hans Topp's "Rock Spring", Capt. Stuhr's und Gustav Eckermann's, sowie einigen anderen Plätzen gehalten. Der Puritanismus hat auch ihnen ein Ende bereitet, und nur der Nordwest Davenporter Turnverein gibt in dem zu seiner Turnhalle gehörigen Garten einmal im Sommer ein solches Kinderfest mit Vogelschießen und Topfschlagen am Sonntag und einem Tanzvergnügen am folgenden Montag. (Zu den aus dem Mittelalter stammenden Turnieren gehörte auch das ebenfalls aus Holstein herübergebrachte "Ringstechen" zu Pferde, welches an mehreren Plätzen in diesem County eine unterhaltsame Volkslustbarkeit bildete.) Die Freie Deutsche Schule, neben der im Laufe der Jahre noch andere ähnliche entstanden, blühte. Von dem sehr mäßigen Schulgelde allein hätten diese Schulen freilich nicht bestehen können, aber sie fanden auch sonstige Unterstützung bei dem freisinnigen Deutschthum, welches nebenbei auch noch Kindergärten, Sonntags- und Fortbildungsschulen zu unterhalten suchte. Die Freunde dieser Schulen unterstützten jede Bewegung, welche der Bildung und dem Fortschritt zu dienen versprach. Als in 1860 ein Plan aufkam zur Gründung eines Deutschamerikanischen Lehrerseminars, war Davenport unter den ersten Städten, wo ein Zweigverein organisirt wurde. Seine Beamten waren Präsident Henry Namming, Vicepräsident G. P. Anderson, Schatzmeister Eduard Lemme, Sekretäre Bleik Peters und Nies Nissen, nebst einem Agitationsausschuß bestehend aus H. Namming, Wm. Riepe, H. H. Andresen, Aug. Piper und Emil Geisler, Der bald darauf aus-
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552 Die Geschichte von Davenport. guten Beitrag zu den Baukosten, $516, lieferte eine vornehmlich von Frauen veranstaltete Ausstellung und Fair. Von dem Lehrer True sind vor sechzig Jahren die "Kinderfeste" eingeführt worden, mit Vogelschießen für Knaben und Topfschlagen für Mädchen und sonstigen guten Unterhaltungen für Jung und Alt. Diese Festlichkeiten wurden in den verschiedenen Wäldchen auf dem "Bluff", meistens nahe bei dem Geo. L. Davenport'schen (früher Burrows') Wohnplatz in Nordwest Davenport, dann auch in dem in jener Nachbarschaft eröffneten "Washington Garten" und im Schützenpark gehalten. Sie sind ursprünglich aus dem holstein'schen Schützen- und Gildenwesen mit ihren Ritterspielen hervorgegangen. Andere deutsche Schulen in Davenport (Riepe's, Geertzen's) nahmen sie in ihr jährliches Programm auf, und sie wurden auch viele Jahrelang auf den ländlichen Vergnügungsplätzen, u. a. bei den Tavernen von Peter Wiese in Mount Joy, Claus Schneekloth's "Golden Cheaf", Charles Borchers' "Green Tree", Hans Topp's "Rock Spring", Capt. Stuhr's und Gustav Eckermann's, sowie einigen anderen Plätzen gehalten. Der Puritanismus hat auch ihnen ein Ende bereitet, und nur der Nordwest Davenporter Turnverein gibt in dem zu seiner Turnhalle gehörigen Garten einmal im Sommer ein solches Kinderfest mit Vogelschießen und Topfschlagen am Sonntag und einem Tanzvergnügen am folgenden Montag. (Zu den aus dem Mittelalter stammenden Turnieren gehörte auch das ebenfalls aus Holstein herübergebrachte "Ringstechen" zu Pferde, welches an mehreren Plätzen in diesem County eine unterhaltsame Volkslustbarkeit bildete.) Die Freie Deutsche Schule, neben der im Laufe der Jahre noch andere ähnliche entstanden, blühte. Von dem sehr mäßigen Schulgelde allein hätten diese Schulen freilich nicht bestehen können, aber sie fanden auch sonstige Unterstützung bei dem freisinnigen Deutschthum, welches nebenbei auch noch Kindergärten, Sonntags- und Fortbildungsschulen zu unterhalten suchte. Die Freunde dieser Schulen unterstützten jede Bewegung, welche der Bildung und dem Fortschritt zu dienen versprach. Als in 1860 ein Plan aufkam zur Gründung eines Deutschamerikanischen Lehrerseminars, war Davenport unter den ersten Städten, wo ein Zweigverein organisirt wurde. Seine Beamten waren Präsident Henry Namming, Vicepräsident G. P. Anderson, Schatzmeister Eduard Lemme, Sekretäre Bleik Peters und Nies Nissen, nebst einem Agitationsausschuß bestehend aus H. Namming, Wm. Riepe, H. H. Andresen, Aug. Piper und Emil Geisler, Der bald darauf aus-
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