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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 567
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Die Freie Deutsche Schule und deutsche Schul-Pioniere. 553 brechende Krieg verhinderte die Ausführung des Planes, der erst etwa zwanzig Jahre später verwirklicht wurde. Nach True's Tode übernahm S. J. Kahrmann die Leitung der Schule, und neben ihm unterrichteten seine Tochter und sein Schwiegersohn Köchert. Die Schülerzahl verringerte sich, als in 1870 der Unterricht in der deutschen Sprache in den Lehrplan der städtischen Schulen aufgenommen war, und je mehr dieser erweitert wurde, desto schwächer wurden die alten deutschen Schulen. Carl , Sucksdorf war der letzte Hauptlehrer der Freien Deutschen Schule. Als dieser in 1887 zum County-Schulsuperintendenten gewählt war, wurde der Unterricht in ihr suspendirt, und er ist trotz mehrfacher Versuche anderer Lehrer niemals wieder in Gang gekommen. Die sehr guten Gebäude standen unbenutzt. Der Schulverein bot sie nebst dem großen Grundstück der städtischen Schulbehörde zum Geschenk an mit der alleinigen Bedingung, daß daselbst immer deutscher Unterricht gegeben werden solle. Der Schulrath war nicht in der Lage, das sehr schätzenswerthe Anerbieten anzunehmen, weil er durch ein Eingehen auf die genannte Bedingung seine künftigen Nachfolger nicht binden konnte. Es vergingen noch weitere Jahre, während welcher der Verein seine Organisation aufrecht erhielt. In 1890, als seine Körperschaftsrechte zu Ende gingen, ließ er sich mit seinen etwa vierzig Mitgliedern neuinkorporiren. Die Korporationsurkunde war unterzeichnet von Robert Fabricius, Fred. Wernentin, Diedrich Regennitter, Fritz Martzahn, M. J. Rohlfs, H. H. Tiedemann, Julius Schreiber, J. F. Thünen, Otto Klug, F. T. Blunck, Hy. Stender, E. F. Wriedt, H. Hannemann, Hy. Nagel und Claus Wulff. Die Schulräumlichkeiten wurden vom Germania Sängerchor und einigen anderen Vereinen für deren Zusammenkünfte benutzt, und dienten später auch der in 1897 gegründeten "Freien Deutschen Schulgemeinde", welche die Arbeit des alten Schulvereins von neuem aufnehmen wollte, für deren Sonntagsschule, bis im Sommer 1898 das ganze Eigenthum im Enteignungsverfahren in den Besitz der städtischen Schulbehörde überging, um eine neue öffentliche Schule darauf zu errichten. Der bezahlte Kaufpreis betrug $6500. Sechs Jahre hielt der Schulverein noch seine statutenmäßigen monatlichen Versammlungen, welche mehr freundschaftliche Zusammenkünfte als Geschäftssitzungen waren, weil außer der Verwaltung des Vermögens keine Geschäfte zu thun waren. Als der Verein überzeugt zu sein glaubte, in der Freien Deutschen Schulgemeinde eine würdige Nachfolgerin zu haben, übertrug er der-
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Die Freie Deutsche Schule und deutsche Schul-Pioniere. 553 brechende Krieg verhinderte die Ausführung des Planes, der erst etwa zwanzig Jahre später verwirklicht wurde. Nach True's Tode übernahm S. J. Kahrmann die Leitung der Schule, und neben ihm unterrichteten seine Tochter und sein Schwiegersohn Köchert. Die Schülerzahl verringerte sich, als in 1870 der Unterricht in der deutschen Sprache in den Lehrplan der städtischen Schulen aufgenommen war, und je mehr dieser erweitert wurde, desto schwächer wurden die alten deutschen Schulen. Carl , Sucksdorf war der letzte Hauptlehrer der Freien Deutschen Schule. Als dieser in 1887 zum County-Schulsuperintendenten gewählt war, wurde der Unterricht in ihr suspendirt, und er ist trotz mehrfacher Versuche anderer Lehrer niemals wieder in Gang gekommen. Die sehr guten Gebäude standen unbenutzt. Der Schulverein bot sie nebst dem großen Grundstück der städtischen Schulbehörde zum Geschenk an mit der alleinigen Bedingung, daß daselbst immer deutscher Unterricht gegeben werden solle. Der Schulrath war nicht in der Lage, das sehr schätzenswerthe Anerbieten anzunehmen, weil er durch ein Eingehen auf die genannte Bedingung seine künftigen Nachfolger nicht binden konnte. Es vergingen noch weitere Jahre, während welcher der Verein seine Organisation aufrecht erhielt. In 1890, als seine Körperschaftsrechte zu Ende gingen, ließ er sich mit seinen etwa vierzig Mitgliedern neuinkorporiren. Die Korporationsurkunde war unterzeichnet von Robert Fabricius, Fred. Wernentin, Diedrich Regennitter, Fritz Martzahn, M. J. Rohlfs, H. H. Tiedemann, Julius Schreiber, J. F. Thünen, Otto Klug, F. T. Blunck, Hy. Stender, E. F. Wriedt, H. Hannemann, Hy. Nagel und Claus Wulff. Die Schulräumlichkeiten wurden vom Germania Sängerchor und einigen anderen Vereinen für deren Zusammenkünfte benutzt, und dienten später auch der in 1897 gegründeten "Freien Deutschen Schulgemeinde", welche die Arbeit des alten Schulvereins von neuem aufnehmen wollte, für deren Sonntagsschule, bis im Sommer 1898 das ganze Eigenthum im Enteignungsverfahren in den Besitz der städtischen Schulbehörde überging, um eine neue öffentliche Schule darauf zu errichten. Der bezahlte Kaufpreis betrug $6500. Sechs Jahre hielt der Schulverein noch seine statutenmäßigen monatlichen Versammlungen, welche mehr freundschaftliche Zusammenkünfte als Geschäftssitzungen waren, weil außer der Verwaltung des Vermögens keine Geschäfte zu thun waren. Als der Verein überzeugt zu sein glaubte, in der Freien Deutschen Schulgemeinde eine würdige Nachfolgerin zu haben, übertrug er der-
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