Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 570
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
556 Die Geschichte von Davenport. der erste Lehrer an der vom Schulverein gegründeten "Freien Deutschen Schule", an der Vierten und Warren Straße, wo jetzt die Stadtschule No. 12 oder Taylor Schule steht. Der Schulverein meinte es gut mit der Schule; aber oftmals blieb es dem Lehrer gegenüber bei der guten Absicht, wenn es mit dem Schulgeld haperte. True jedoch, der mit Leib und Seele an seinem Beruf hing, hielt wacker durch. Er ist es gewesen, der zuerst um 1860 für seine Schüler die sommerlichen Kinderfeste mit Vogelschießen und Topfschlagen (Anklänge an die alten norddeutschen Ritter- und Bauernspiele) eingeführt hat. Diese Feste fanden anfänglich Freitags und Sonnabends statt. Die Kinder begaben sich von der Schule aus mit Musik nach dem Festplatz, Weidemann's "Thalia Garten" auf dem Hügel westlich von der Ripley Straße, oder auf Mitchell's Bluff und anderen kleinen Wäldchen. Im Jahre 1866 verregnete der Festfreitag und das Vogelschießen wurde am folgenden Sonntag, 3. Juni, in einem Gehölz nördlich von Geo. L. Davenport's Wohnplatz in Nordwest-Davenport gehalten. Seitdem haben alle diese und von anderen Vereinigungen veranstalteten Kinderfeste am Sonntag stattgefunden mit einem Balle am Montag. Im Sommer 1871 erlitt True beim Absteigen von einem Straßenbahnwagen einen Beinbruch, welcher schlecht verheilte und ihn theilweise zum Krüppel machte. Er ist am 4. März 1876 gestorben. Von seinen beiden Söhnen ist Alfred ein Gemüse- und Obstgärtner, und Henry ein Beamter der Davenport Savings Bank geworden. Viele der erfolgreichsten Geschäftsleute hier und in anderen Städten haben zu True's Schülern gehört. Wilhlem Riepe. Riepe war ein echter Sohn der "rothen Erde", ein Mann von unbeugsamem Unabhängigkeitssinn und Charakterfestigkeit im Deinste des Wahren und Guten. Er wurde zu Haspe in Westphalen am 16. November 1816 geboren und erhielt seine Ausbildung als Lehrer im Seminar zu Moers unter der Leitung des berühmten Pädagogen Adolph Diesterweg, worauf er in Berlin Universitäts-Vorlesungen über Naturkunde hörte, und dann mehrere Jahre in seiner Heimath als Lehrer wirkte. Er wurde in die Volksbewegung von 1848 hineingezogen und verwirkte dadurch seine Aussichten auf Beförderung in seinem Beruf. Im Jahre 1850 wanderte er nach Amerika aus und ließ sich in Cleveland, Ohio, nieder. Von dort begab er sich nach einigen Jahren nach Baltimore. Dort verheirathete er sich in 1854 mit Louise von Poßner, und in 1857 siedelte er nach Davenport über. Kurze Zeit unterrichtete er mit Henry
Saving...
prev
next
556 Die Geschichte von Davenport. der erste Lehrer an der vom Schulverein gegründeten "Freien Deutschen Schule", an der Vierten und Warren Straße, wo jetzt die Stadtschule No. 12 oder Taylor Schule steht. Der Schulverein meinte es gut mit der Schule; aber oftmals blieb es dem Lehrer gegenüber bei der guten Absicht, wenn es mit dem Schulgeld haperte. True jedoch, der mit Leib und Seele an seinem Beruf hing, hielt wacker durch. Er ist es gewesen, der zuerst um 1860 für seine Schüler die sommerlichen Kinderfeste mit Vogelschießen und Topfschlagen (Anklänge an die alten norddeutschen Ritter- und Bauernspiele) eingeführt hat. Diese Feste fanden anfänglich Freitags und Sonnabends statt. Die Kinder begaben sich von der Schule aus mit Musik nach dem Festplatz, Weidemann's "Thalia Garten" auf dem Hügel westlich von der Ripley Straße, oder auf Mitchell's Bluff und anderen kleinen Wäldchen. Im Jahre 1866 verregnete der Festfreitag und das Vogelschießen wurde am folgenden Sonntag, 3. Juni, in einem Gehölz nördlich von Geo. L. Davenport's Wohnplatz in Nordwest-Davenport gehalten. Seitdem haben alle diese und von anderen Vereinigungen veranstalteten Kinderfeste am Sonntag stattgefunden mit einem Balle am Montag. Im Sommer 1871 erlitt True beim Absteigen von einem Straßenbahnwagen einen Beinbruch, welcher schlecht verheilte und ihn theilweise zum Krüppel machte. Er ist am 4. März 1876 gestorben. Von seinen beiden Söhnen ist Alfred ein Gemüse- und Obstgärtner, und Henry ein Beamter der Davenport Savings Bank geworden. Viele der erfolgreichsten Geschäftsleute hier und in anderen Städten haben zu True's Schülern gehört. Wilhlem Riepe. Riepe war ein echter Sohn der "rothen Erde", ein Mann von unbeugsamem Unabhängigkeitssinn und Charakterfestigkeit im Deinste des Wahren und Guten. Er wurde zu Haspe in Westphalen am 16. November 1816 geboren und erhielt seine Ausbildung als Lehrer im Seminar zu Moers unter der Leitung des berühmten Pädagogen Adolph Diesterweg, worauf er in Berlin Universitäts-Vorlesungen über Naturkunde hörte, und dann mehrere Jahre in seiner Heimath als Lehrer wirkte. Er wurde in die Volksbewegung von 1848 hineingezogen und verwirkte dadurch seine Aussichten auf Beförderung in seinem Beruf. Im Jahre 1850 wanderte er nach Amerika aus und ließ sich in Cleveland, Ohio, nieder. Von dort begab er sich nach einigen Jahren nach Baltimore. Dort verheirathete er sich in 1854 mit Louise von Poßner, und in 1857 siedelte er nach Davenport über. Kurze Zeit unterrichtete er mit Henry
Germans in Iowa
sidebar