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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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Wachsthum der Stadt und zunehmender Wohlstand. 585 tig waren. Die Deutschen waren auch als selbständige Geschäftsleute erfolgreich und als Handwerker oder sonstige Arbeiter geschätzt, wenn auch ihre frohsinnige Lebensweise, namentlich ihre Sonntagsfeier mit Vereinspikniks und Tanzvergnügen den Eingeborenen nicht sonderlich zusagten. Es gab unter den Deutschen des County bereits gegen ein Dutzend Vereine, von denen die meisten natürlich in Davenport waren. Es bestanden hier: ein Krankenunterstützungs-Verein, der Männerchor, der Gesellige Verein für Belehrung und Unterhaltung, dessen Mitglieder Leute von reiferem Alter waren; ferner der Deutsche Verein für jüngere Mitglieder und im allgemeinen mit den nämlichen Zielen wie der vorige, der Turnverein, der Schulverein für radikale Jugendbildung, der bereits in der Auflösung begriffene Kirchenverein, die Davenporter Brandgilde mit gegenseitiger Feuerversicherung und zum Schutz gegen Schadenfeuer, der Arbeiter-bildungsverein, ein Wirthsverein mit gegenseitiger Versicherung gegen Geldstrafen für gesetzwidrigen Spirituosenverkauf, sowie ein Deutscher Schulverein in LeClaire und eine Probsteier Brandgilde für gegenseitige Versicherung von Farmeigenthum. Die beliebtesten Tanzplätze waren bei Louis Beyer an der Nordostecke der Sechsten und Gaines Straße und bei Möller & Hell an Warren Straße bei der Siebenten. Hell war ein guter Musiker, besonders auf der Geige. Bis dahin und bis Steinhilber auf einer Farm in Blue Graß Township zog, war bei diesem an der Ecke der Front und Brady Straßer der bevorzugteste Unterhaltungsplatz der Deutschen gewesen, und der geräumige Dachboden hatte als Tanzsaal gedient. Nicht weit davon, westlich und ebenfalls an der Front Straße, hatte Hans Casper Möller eine Wirthschaft mit kleinem Tanzplatz gehabt. Als dieser den gesteigerten Bedürfnissen nicht mehr genügte, schossen Deutsche einen Betrag zusammen, um Möller den Bau eines größeren Etablissements zu ermöglichen. Möller gab dafür seine Schuldscheine, und Hans Peter Blunck und Henry Puck gaben ihre Bürgschaft für die Zinsenzahlung, und sie mußten auch wirklich in die Tasche greifen. Da inzwischen auch andere Schankwirthschaften entstanden, verringerte sich Möller's Kundschaft und die Inhaber seiner Schuldscheine beschlossen, die Tabagie gegen Brandschaden zu versichern. Sie brannte in einer stürmischen Nacht nieder. Die Versicherungs-Gesellschaften, beide in Chicago, verweigerten die Zahlung. Der frühere Davenporter Niß Nissen that ohne Bezahlung für seine Freunde sein Mögliches, um die Ansprüche der "Aktionäre" durchzusetzen, aber es nützte nichts. (Nissen, ein früherer Holstein'scher Lehrer, hatte mehrere Jahre in Davenport, wo er als Feldmesser und in Advokatenbüros gear-
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Wachsthum der Stadt und zunehmender Wohlstand. 585 tig waren. Die Deutschen waren auch als selbständige Geschäftsleute erfolgreich und als Handwerker oder sonstige Arbeiter geschätzt, wenn auch ihre frohsinnige Lebensweise, namentlich ihre Sonntagsfeier mit Vereinspikniks und Tanzvergnügen den Eingeborenen nicht sonderlich zusagten. Es gab unter den Deutschen des County bereits gegen ein Dutzend Vereine, von denen die meisten natürlich in Davenport waren. Es bestanden hier: ein Krankenunterstützungs-Verein, der Männerchor, der Gesellige Verein für Belehrung und Unterhaltung, dessen Mitglieder Leute von reiferem Alter waren; ferner der Deutsche Verein für jüngere Mitglieder und im allgemeinen mit den nämlichen Zielen wie der vorige, der Turnverein, der Schulverein für radikale Jugendbildung, der bereits in der Auflösung begriffene Kirchenverein, die Davenporter Brandgilde mit gegenseitiger Feuerversicherung und zum Schutz gegen Schadenfeuer, der Arbeiter-bildungsverein, ein Wirthsverein mit gegenseitiger Versicherung gegen Geldstrafen für gesetzwidrigen Spirituosenverkauf, sowie ein Deutscher Schulverein in LeClaire und eine Probsteier Brandgilde für gegenseitige Versicherung von Farmeigenthum. Die beliebtesten Tanzplätze waren bei Louis Beyer an der Nordostecke der Sechsten und Gaines Straße und bei Möller & Hell an Warren Straße bei der Siebenten. Hell war ein guter Musiker, besonders auf der Geige. Bis dahin und bis Steinhilber auf einer Farm in Blue Graß Township zog, war bei diesem an der Ecke der Front und Brady Straßer der bevorzugteste Unterhaltungsplatz der Deutschen gewesen, und der geräumige Dachboden hatte als Tanzsaal gedient. Nicht weit davon, westlich und ebenfalls an der Front Straße, hatte Hans Casper Möller eine Wirthschaft mit kleinem Tanzplatz gehabt. Als dieser den gesteigerten Bedürfnissen nicht mehr genügte, schossen Deutsche einen Betrag zusammen, um Möller den Bau eines größeren Etablissements zu ermöglichen. Möller gab dafür seine Schuldscheine, und Hans Peter Blunck und Henry Puck gaben ihre Bürgschaft für die Zinsenzahlung, und sie mußten auch wirklich in die Tasche greifen. Da inzwischen auch andere Schankwirthschaften entstanden, verringerte sich Möller's Kundschaft und die Inhaber seiner Schuldscheine beschlossen, die Tabagie gegen Brandschaden zu versichern. Sie brannte in einer stürmischen Nacht nieder. Die Versicherungs-Gesellschaften, beide in Chicago, verweigerten die Zahlung. Der frühere Davenporter Niß Nissen that ohne Bezahlung für seine Freunde sein Mögliches, um die Ansprüche der "Aktionäre" durchzusetzen, aber es nützte nichts. (Nissen, ein früherer Holstein'scher Lehrer, hatte mehrere Jahre in Davenport, wo er als Feldmesser und in Advokatenbüros gear-
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