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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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588 Die Geschichte von Davenport. deutsche Redner aus anderen Staaten herangezogen wurden, wie Hermann Kreismann aus Peoria, welcher später viele Jahre als Generalkonsul in Berlin gelebt hat und daselbst in 1911 als Präsident der Berliner Straßenbahn-Gesellschaft gestorben ist. Von der in 1854 erlittenen Niederlage hat die demokratische Partei von Iowa sich nie wieder erholt, wenn sie auch in 1889 und 1891 einen demokratischen Governor (Horace Boies) uns in 1915 wegen der durch Roosevelt bewirkten Spaltung der republikanischen Partei die Wilson Elektoren hat wählen können. Im Februar wurde die Stadt, welche bisher sich mit drei Wards beholfen hatte, in fünf Wards eingetheilt, und in der nämlichen Sitzung nahm der Stadtrath den merkwürdigen und auch gesetzwidrigen Beschluß an, dem Mayor John A. Boyd (Mitbesitzer einer Maschinenfabrik und Ofengießerei) für das bereits nahezu verflossene Amtsjahr ein Gehalt von $25 zu zahlen. Bei der nächsten Stadtwahl wurde James Grant zum Mayor gewählt. Die Whigs, welche mit den Temperenzlern eine gemeinschaftliche Kandidatenliste aufgestellt hatten, unterlagen, obgleich sie zur Gewinnung der deutschen Wähler den mehrjährigen Alderman Adam Weigand für die Wiederwahl nominirt hatten. Als Stadtschreiber wurde B. B. Woodward, und als Schatzmeister L. B. Collamer gewählt, und der Stadtrath, welcher vier deutsche Mitglieder hatte, bestand aus Hy. Wilhelm, G. G. Arndt, Charles J. H. Eyser, E. M. Gertzen, B. Atkinson, D. P. McKown, Hy. H. Smith, Ebenezer Cook, Wm. Burris und A. A. McLosky. Die Freude der Demokraten an diesem munizipalen Wahlsiege war nicht von langer Dauer; es war für lange Zeit einer ihrer letzten, und nur hin und wieder wurde ein demokratischer Kandidat wegen seiner besonderen Vorzüge gegen einen anderen, vielleicht radikal temperenzlerischen, Kandidaten zu einem lokalen Amte gewählt. Dieses Jahr brachte einen großen Umschwung im Parteiwesen, der durch die Anmaßungen der Sklavenhalter und die Nachgiebigkeit der nördlichen Demokraten gegen deren Forderungen verursacht wurde. Der Congreß hatte den "Missouri Kompromiß" ausgelöscht, indem er eine von dem Illinoiser Senator Stephen A. Douglas befürwortete Vorlage zur Organisirung der Territorien Kansas und Nebraska annahm, laut welcher es der Volksmehrheit in jedem neuen Territorium hinfort überlassen sein sollte, ob diese als Sklaverei- oder freie Staaten in die Union eintreten wollten. In einer Anzahl nördlicher Staaten wurden dadurch die verschiedenen Gruppen von Gegnern der Sklaverei, darunter sehr viele bisherige Demokraten, zum Zusammenschluß mit den Whigs ge-
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588 Die Geschichte von Davenport. deutsche Redner aus anderen Staaten herangezogen wurden, wie Hermann Kreismann aus Peoria, welcher später viele Jahre als Generalkonsul in Berlin gelebt hat und daselbst in 1911 als Präsident der Berliner Straßenbahn-Gesellschaft gestorben ist. Von der in 1854 erlittenen Niederlage hat die demokratische Partei von Iowa sich nie wieder erholt, wenn sie auch in 1889 und 1891 einen demokratischen Governor (Horace Boies) uns in 1915 wegen der durch Roosevelt bewirkten Spaltung der republikanischen Partei die Wilson Elektoren hat wählen können. Im Februar wurde die Stadt, welche bisher sich mit drei Wards beholfen hatte, in fünf Wards eingetheilt, und in der nämlichen Sitzung nahm der Stadtrath den merkwürdigen und auch gesetzwidrigen Beschluß an, dem Mayor John A. Boyd (Mitbesitzer einer Maschinenfabrik und Ofengießerei) für das bereits nahezu verflossene Amtsjahr ein Gehalt von $25 zu zahlen. Bei der nächsten Stadtwahl wurde James Grant zum Mayor gewählt. Die Whigs, welche mit den Temperenzlern eine gemeinschaftliche Kandidatenliste aufgestellt hatten, unterlagen, obgleich sie zur Gewinnung der deutschen Wähler den mehrjährigen Alderman Adam Weigand für die Wiederwahl nominirt hatten. Als Stadtschreiber wurde B. B. Woodward, und als Schatzmeister L. B. Collamer gewählt, und der Stadtrath, welcher vier deutsche Mitglieder hatte, bestand aus Hy. Wilhelm, G. G. Arndt, Charles J. H. Eyser, E. M. Gertzen, B. Atkinson, D. P. McKown, Hy. H. Smith, Ebenezer Cook, Wm. Burris und A. A. McLosky. Die Freude der Demokraten an diesem munizipalen Wahlsiege war nicht von langer Dauer; es war für lange Zeit einer ihrer letzten, und nur hin und wieder wurde ein demokratischer Kandidat wegen seiner besonderen Vorzüge gegen einen anderen, vielleicht radikal temperenzlerischen, Kandidaten zu einem lokalen Amte gewählt. Dieses Jahr brachte einen großen Umschwung im Parteiwesen, der durch die Anmaßungen der Sklavenhalter und die Nachgiebigkeit der nördlichen Demokraten gegen deren Forderungen verursacht wurde. Der Congreß hatte den "Missouri Kompromiß" ausgelöscht, indem er eine von dem Illinoiser Senator Stephen A. Douglas befürwortete Vorlage zur Organisirung der Territorien Kansas und Nebraska annahm, laut welcher es der Volksmehrheit in jedem neuen Territorium hinfort überlassen sein sollte, ob diese als Sklaverei- oder freie Staaten in die Union eintreten wollten. In einer Anzahl nördlicher Staaten wurden dadurch die verschiedenen Gruppen von Gegnern der Sklaverei, darunter sehr viele bisherige Demokraten, zum Zusammenschluß mit den Whigs ge-
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