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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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592 Die Geschichte von Davenport. port gemacht. Dazu gehörte ein Festessen in LeClaire's Halle. Bei dieser Gelegenheit entstand, wie im 14. Kapitel mitgetheilt ist, infolge einer übertrieben schmeichlerischen Bemerkung in einer Tischrede oder infolge eines Mißverständnisses jener Irrthum, durch welchen dem Col. William Davenport das Namenspatronat unserer Stadt angedichtet wurde. Die Reise wurde am nächsten Morgen nach St. Louis fortgesetzt, und die Zeitungen des Ostens brachten in den folgenden Wochen begeisterte Schilderungen der malerisch großartigen Schönheiten des oberen Mississippi. Im allgemeinen sind die witterungs-Verhältnisse, trotz mancher gelegentlicher Ausschreitungen, ebenso wie die Gesundheitszustände, hier sehr günstig, und die Umgegend ist von verheerenden Elementen ziemlich gut verschont geblieben. Cyklone und Tornados, die in jedem Jahre den Westen mehrmals heimsuchen und Zerstörung und Jammer auf ihrer Bahn hinterlassen, scheinen durch die Topographie oder sonstige Naturverhältnisse so beeinflußt zu werden, daß sie entweder seitwärts oder hoch über die Stadt hinweg abgelenkt werden und ihre volle Kraft hier nicht entfalten. Der schlimmste Sturm in der Geschichte von Davenport ist wahrscheinlich der gewesen, welcher am 20. Juli 1854 losbrach. Der größte Schaden wurde an einigen Gebäuden an der Front und der unteren Brady Straße angerichtet. Ein Theil der Mauern von LeClaire's Gießerei wurde eingerissen, wobei ein Mann Namens William Overton von den Trümmern getödtet und mehrere andere Arbeiter verletzt wurden. Ein kurz vorher vollendeter dreistöckiger Neubau des Ofenhändlers Wickersham wurde gänzlich demolirt. Nur einmal ist in späteren Jahren infolge eines Wirbelsturmes ein Menschenleben vernichtet worden. Dies war dreißig Jahre später, als ein Knabe Namens Christianson an der westlichen Zweiten Straße durch ein vom Sturme aufgerolltes Blechdach erschlagen wurde. Am 1. Juni wurde der erste Bischof der Protestantischen Episkopalkirche von Iowa gewählt. Die Delegatenversammlung fand nicht in der Trinity Kirche statt, sondern in der geräumigeren Ersten Presbyterianerkirche an der Dritten östlich von der Harrison Straße, wo jetzt das Central Office Building steht. Die Wahl fiel auf Dr. Henry Washington Lee von Rochester, N. Y. Die Bischofsweihe erfolgte am 18. Oktober zu Rochester. Der nun zur Bischofskirche gewordenen "Trinity" wurde von dem Bankier Geo. B. Sargent eine feine Orgel, Erben'sches Fabrikat, geschenkt.
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592 Die Geschichte von Davenport. port gemacht. Dazu gehörte ein Festessen in LeClaire's Halle. Bei dieser Gelegenheit entstand, wie im 14. Kapitel mitgetheilt ist, infolge einer übertrieben schmeichlerischen Bemerkung in einer Tischrede oder infolge eines Mißverständnisses jener Irrthum, durch welchen dem Col. William Davenport das Namenspatronat unserer Stadt angedichtet wurde. Die Reise wurde am nächsten Morgen nach St. Louis fortgesetzt, und die Zeitungen des Ostens brachten in den folgenden Wochen begeisterte Schilderungen der malerisch großartigen Schönheiten des oberen Mississippi. Im allgemeinen sind die witterungs-Verhältnisse, trotz mancher gelegentlicher Ausschreitungen, ebenso wie die Gesundheitszustände, hier sehr günstig, und die Umgegend ist von verheerenden Elementen ziemlich gut verschont geblieben. Cyklone und Tornados, die in jedem Jahre den Westen mehrmals heimsuchen und Zerstörung und Jammer auf ihrer Bahn hinterlassen, scheinen durch die Topographie oder sonstige Naturverhältnisse so beeinflußt zu werden, daß sie entweder seitwärts oder hoch über die Stadt hinweg abgelenkt werden und ihre volle Kraft hier nicht entfalten. Der schlimmste Sturm in der Geschichte von Davenport ist wahrscheinlich der gewesen, welcher am 20. Juli 1854 losbrach. Der größte Schaden wurde an einigen Gebäuden an der Front und der unteren Brady Straße angerichtet. Ein Theil der Mauern von LeClaire's Gießerei wurde eingerissen, wobei ein Mann Namens William Overton von den Trümmern getödtet und mehrere andere Arbeiter verletzt wurden. Ein kurz vorher vollendeter dreistöckiger Neubau des Ofenhändlers Wickersham wurde gänzlich demolirt. Nur einmal ist in späteren Jahren infolge eines Wirbelsturmes ein Menschenleben vernichtet worden. Dies war dreißig Jahre später, als ein Knabe Namens Christianson an der westlichen Zweiten Straße durch ein vom Sturme aufgerolltes Blechdach erschlagen wurde. Am 1. Juni wurde der erste Bischof der Protestantischen Episkopalkirche von Iowa gewählt. Die Delegatenversammlung fand nicht in der Trinity Kirche statt, sondern in der geräumigeren Ersten Presbyterianerkirche an der Dritten östlich von der Harrison Straße, wo jetzt das Central Office Building steht. Die Wahl fiel auf Dr. Henry Washington Lee von Rochester, N. Y. Die Bischofsweihe erfolgte am 18. Oktober zu Rochester. Der nun zur Bischofskirche gewordenen "Trinity" wurde von dem Bankier Geo. B. Sargent eine feine Orgel, Erben'sches Fabrikat, geschenkt.
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