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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 624
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610 Die Geschichte von Davenport. Trotz unsers Muth's und unsern Siegen, Wir mußten dennoch unterliegen, Damit erfüllet ward die Zeit! - Die Gass', die wir der Freiheit bahnten, Die ward, obgleich wir's selbst nicht ahnten, Der Weg zu Deutschland's Einigkeit. Obwohl wir nicht umsonst gelitten, Noch für ein Truggebild gestritten, War unseres Bleibens dort nicht mehr. Wir kehrten mit umflorten Blicken Dem theuren Vaterland den Rücken, Ward auch der Abschied noch so schwer. Doch auch im Land der "Frei'n und Braven", Wo wir und später wieder trafen Nach mancher Fahrt die Kreuz und Quer, Stand Recht und Freiheit in Gefahren. Der Fremdenhasser grimme Schaaren Bedroheten sie gar zu sehr. In jenen schmachvoll düst'ren Tagen Galt's wen'ger mit dem Schwert zu schlagen Als mit den Waffen der Vernunft. Und Turner und Gesangvereine Bekämpfen wacker das gemeine Gebahren der Knownothingzunft. Das waren gar bewegte Zeiten! - Doch bald darauf gab es ein Streiten, Wie es die Welt wohl nie geseh'n! Denn ach, im Land der Frei'n und Braven Sah man noch Millionen Sklaven Die Mitwelt um Befreiung fleh'n! Der Kampf begann, - "hie Süd' hie Norden!" War der Parteien Losung worden. Der Krieg brach aus, Fort Sumter fiel! Und wieder galt's ein kühnes Wagen, Zornmüthig wieder drein zu schlagen, - War Freiheit doch des Kampfes Ziel. Und manchen uns'rer Kampfgenossen Sah'n wir das Schwert zieh'n unverdrossen Und kämpfen tapfer, treu und brav. Zu Haus bedrücket, haßt der Deutsche Naturgemäß die Sklavenpeitsche. Sein Spruch ist: "Lieber todt als Sklav'!"
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610 Die Geschichte von Davenport. Trotz unsers Muth's und unsern Siegen, Wir mußten dennoch unterliegen, Damit erfüllet ward die Zeit! - Die Gass', die wir der Freiheit bahnten, Die ward, obgleich wir's selbst nicht ahnten, Der Weg zu Deutschland's Einigkeit. Obwohl wir nicht umsonst gelitten, Noch für ein Truggebild gestritten, War unseres Bleibens dort nicht mehr. Wir kehrten mit umflorten Blicken Dem theuren Vaterland den Rücken, Ward auch der Abschied noch so schwer. Doch auch im Land der "Frei'n und Braven", Wo wir und später wieder trafen Nach mancher Fahrt die Kreuz und Quer, Stand Recht und Freiheit in Gefahren. Der Fremdenhasser grimme Schaaren Bedroheten sie gar zu sehr. In jenen schmachvoll düst'ren Tagen Galt's wen'ger mit dem Schwert zu schlagen Als mit den Waffen der Vernunft. Und Turner und Gesangvereine Bekämpfen wacker das gemeine Gebahren der Knownothingzunft. Das waren gar bewegte Zeiten! - Doch bald darauf gab es ein Streiten, Wie es die Welt wohl nie geseh'n! Denn ach, im Land der Frei'n und Braven Sah man noch Millionen Sklaven Die Mitwelt um Befreiung fleh'n! Der Kampf begann, - "hie Süd' hie Norden!" War der Parteien Losung worden. Der Krieg brach aus, Fort Sumter fiel! Und wieder galt's ein kühnes Wagen, Zornmüthig wieder drein zu schlagen, - War Freiheit doch des Kampfes Ziel. Und manchen uns'rer Kampfgenossen Sah'n wir das Schwert zieh'n unverdrossen Und kämpfen tapfer, treu und brav. Zu Haus bedrücket, haßt der Deutsche Naturgemäß die Sklavenpeitsche. Sein Spruch ist: "Lieber todt als Sklav'!"
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