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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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618 Die Geschichte von Davenport. Bleik Peters, Gustav Donald, Ernst Müller, Henry Berg, H. Horstmann, Otto Klug, Carl Kühl, Fritz Graack, F. T. Blunck und John Henry Koch. Die alten Herren und ihre Damen haben die Feststrapazen so tapfer überstanden wie diejenigen ihrer einstigen Feldzüge oder Gefangenschaft auf dem alten Kriegsschiff "Dronning Maria". Und wieder vergingen weitere Jahre, und mit jedem wurde die Zahl der Kampf- und Festgenossen kleiner. Die Versammelten hörten das Lesen der Liste der im verflossenen Jahre gestorbenen Kameraden, tranken ihnen ein stilles Glas zu und wählten die Vostandsbeamten. Am 24. März 1915 waren nicht genug Mitglieder anwesend, um alle von den Statuten vorgesehenen Beamten zu wählen. Max F. Rohlff wurde Präsident und John Speetzen Sekretär. Auch Rohlff, der letzte Präsident, ist todt. Seit 1915, fast siebzig Jahre nach der Volkserhebung, ist wegen mangelnder Betheiligung keine Geschäftssitzung mehr zustandegekommen. Der Verein der Schleswig-Holstein'schen Kampfgenossen hatte, ohne ein Testament zu machen, sein unvermeidliches Ende erreicht. Seine letzten wenigen Mitglieder erwarten, daß "Freund Hein" auch ihnen den letzten Zapfenstreich schlage. 51. Kapitel. Das Deutsche Theater in Davenport. Deutscher Genius am Mississippi. - Opferfreudige Begeisterung. - Davenport eine Stätte dramatischer Kunst. - Blüthe und Verfall. - Oede Hallen. Vor hundert Jahren hat es in den ganzen Ver. Staaten noch keine deutsche Theaterbühne gegeben. Wohl wurden schon einige Dramen der großen deutschen Dichter in der englischen Sprache und für den amerikanischen Geschmack zugeschnitten in New York aufgeführt, aber erst um die Mitte der 1830er Jahre wird von einem Deutschen Dramatischen Verein gemeldet, der daselbst wöchentlich eine oder zwei deutsche Vostellungen gab. Gegen Ende der vierziger Jahre hatte in New Orleans ein gewisser Icks eine Truppe um sich gesammelt, mit der er gelegentlich Reisen nach östlichen Städten machte und in prächtigem rothen Räubermantel, mit wallenden Federn auf dem Schlapphut und mit großem Aufwand von Pathos den "Carl Moor" absolvirte. Um
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618 Die Geschichte von Davenport. Bleik Peters, Gustav Donald, Ernst Müller, Henry Berg, H. Horstmann, Otto Klug, Carl Kühl, Fritz Graack, F. T. Blunck und John Henry Koch. Die alten Herren und ihre Damen haben die Feststrapazen so tapfer überstanden wie diejenigen ihrer einstigen Feldzüge oder Gefangenschaft auf dem alten Kriegsschiff "Dronning Maria". Und wieder vergingen weitere Jahre, und mit jedem wurde die Zahl der Kampf- und Festgenossen kleiner. Die Versammelten hörten das Lesen der Liste der im verflossenen Jahre gestorbenen Kameraden, tranken ihnen ein stilles Glas zu und wählten die Vostandsbeamten. Am 24. März 1915 waren nicht genug Mitglieder anwesend, um alle von den Statuten vorgesehenen Beamten zu wählen. Max F. Rohlff wurde Präsident und John Speetzen Sekretär. Auch Rohlff, der letzte Präsident, ist todt. Seit 1915, fast siebzig Jahre nach der Volkserhebung, ist wegen mangelnder Betheiligung keine Geschäftssitzung mehr zustandegekommen. Der Verein der Schleswig-Holstein'schen Kampfgenossen hatte, ohne ein Testament zu machen, sein unvermeidliches Ende erreicht. Seine letzten wenigen Mitglieder erwarten, daß "Freund Hein" auch ihnen den letzten Zapfenstreich schlage. 51. Kapitel. Das Deutsche Theater in Davenport. Deutscher Genius am Mississippi. - Opferfreudige Begeisterung. - Davenport eine Stätte dramatischer Kunst. - Blüthe und Verfall. - Oede Hallen. Vor hundert Jahren hat es in den ganzen Ver. Staaten noch keine deutsche Theaterbühne gegeben. Wohl wurden schon einige Dramen der großen deutschen Dichter in der englischen Sprache und für den amerikanischen Geschmack zugeschnitten in New York aufgeführt, aber erst um die Mitte der 1830er Jahre wird von einem Deutschen Dramatischen Verein gemeldet, der daselbst wöchentlich eine oder zwei deutsche Vostellungen gab. Gegen Ende der vierziger Jahre hatte in New Orleans ein gewisser Icks eine Truppe um sich gesammelt, mit der er gelegentlich Reisen nach östlichen Städten machte und in prächtigem rothen Räubermantel, mit wallenden Federn auf dem Schlapphut und mit großem Aufwand von Pathos den "Carl Moor" absolvirte. Um
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