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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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622 Die Geschichte von Davenport. Strauß, Ouvertüre zu Rossini's "Tancred" und "Träume auf dem Ozean" von Gungl betheiligt. J. Strasser (Violine) und Gustav Schlegel (Piano) trugen ein Potpourri aus "Norma" und aus Donizetti's "Liebestrank" vor. G. H. Bräunlich und G. Schlegel spielten ein Piano-Duett, "Italiener in Algier" von Rossini und Beethoven's "Egmont" Ouvertüre; H. Bräunlich und Theo. Holm sangen jeder ein Solo; John Schüler blies ein Clarinetten-Solo, und Aug. Miedke, L. W. Steinberg, H. Lambach und R. Krause trugen zu Schlegel's Pinao-Begleitung ein Quartett vor. Das Konzert war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Das Theater wurde am 27. Oktober mit einem von Henry Lischer gesprochenen schwungvollen Prolog eröffnet, worauf die Gesangsposse "Dr. Faust's Hauskäppchen" oder "Die Herberge im Walde" von F. Hopp, mit Musik von Hebenstreit aufgeführt wurde. Die Wahl dieser Posse mit ihren Spuk- und Räubergeschichten war vielleicht gerade für die Eröffnungsvorstellung des tüchtigen Theatervereins in der neuen Halle keine passende, aber sie wurde doch dankbar aufgenommen. Im Sommer 1857, wie auch in späteren Jahren mehrmals, unterhielt der Theaterverein eine Sommerbühne in Weidemann's Lustgarten auf dem Bluff. Dort kam im Juni Gutzkow's "Uriel Acosta" zur Aufführung, wobei Herr und Frau Otto Mähl und ein Herr Fredeking, alle aus St. Louis, einige der Hauptrollen spielten. Am 28. Oktober trat zum ersten Mal der aus Dubuque gekommene Carl Beiderbecke als "Werthheim" in Carl Blum's "Schule der Verliebten" auf, und wurde von dem meistens sehr strengen Theaterkritiker des "Demokrat" (H. Ramming) als ein "werthvoller Zuwachs des Bühnenpersonals" bezeichnet. Seine Glanzrolle ist aber der Azur in Raimund's "Verschwender" gewesen, den er wiederholt hier gespielt hat. Auch diese prächtige musikalische Zauberposse wurde von der englischen Presse als Oper gepriesen. Man war in dieser Hinsicht noch ziemlich anspruchslos. (Die ersten wirklichen deutschen Opern wurden erst im November 1867 von Lotti's Gesellschaft in Metropolitan Hall an der Zweiten Straße, jetzt Holbrook's Geschäftshaus, aufgeführt: Gounod's "Faust", mit Himmer als Faust, Weinlich als Mephisto, Steinecke als Valentin, Frl. Friderici als Gretchen, Frl. Lang als Sibel; sowie auch Weber's "Freischütz" mit Lotti als Max, Frl. Lang als Aennchen, Frl. Friderici als Agathe und Weinlich als Caspar. Diese Gesellschaft gab auch "Martha" und die "Regimentstochter".) Immer höhrer steckte der Verein sich seine Ziele. Am 1. März 1858 wurde zu Ehren für Louise Pieper Schiller's "Kabale und Liebe"
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622 Die Geschichte von Davenport. Strauß, Ouvertüre zu Rossini's "Tancred" und "Träume auf dem Ozean" von Gungl betheiligt. J. Strasser (Violine) und Gustav Schlegel (Piano) trugen ein Potpourri aus "Norma" und aus Donizetti's "Liebestrank" vor. G. H. Bräunlich und G. Schlegel spielten ein Piano-Duett, "Italiener in Algier" von Rossini und Beethoven's "Egmont" Ouvertüre; H. Bräunlich und Theo. Holm sangen jeder ein Solo; John Schüler blies ein Clarinetten-Solo, und Aug. Miedke, L. W. Steinberg, H. Lambach und R. Krause trugen zu Schlegel's Pinao-Begleitung ein Quartett vor. Das Konzert war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Das Theater wurde am 27. Oktober mit einem von Henry Lischer gesprochenen schwungvollen Prolog eröffnet, worauf die Gesangsposse "Dr. Faust's Hauskäppchen" oder "Die Herberge im Walde" von F. Hopp, mit Musik von Hebenstreit aufgeführt wurde. Die Wahl dieser Posse mit ihren Spuk- und Räubergeschichten war vielleicht gerade für die Eröffnungsvorstellung des tüchtigen Theatervereins in der neuen Halle keine passende, aber sie wurde doch dankbar aufgenommen. Im Sommer 1857, wie auch in späteren Jahren mehrmals, unterhielt der Theaterverein eine Sommerbühne in Weidemann's Lustgarten auf dem Bluff. Dort kam im Juni Gutzkow's "Uriel Acosta" zur Aufführung, wobei Herr und Frau Otto Mähl und ein Herr Fredeking, alle aus St. Louis, einige der Hauptrollen spielten. Am 28. Oktober trat zum ersten Mal der aus Dubuque gekommene Carl Beiderbecke als "Werthheim" in Carl Blum's "Schule der Verliebten" auf, und wurde von dem meistens sehr strengen Theaterkritiker des "Demokrat" (H. Ramming) als ein "werthvoller Zuwachs des Bühnenpersonals" bezeichnet. Seine Glanzrolle ist aber der Azur in Raimund's "Verschwender" gewesen, den er wiederholt hier gespielt hat. Auch diese prächtige musikalische Zauberposse wurde von der englischen Presse als Oper gepriesen. Man war in dieser Hinsicht noch ziemlich anspruchslos. (Die ersten wirklichen deutschen Opern wurden erst im November 1867 von Lotti's Gesellschaft in Metropolitan Hall an der Zweiten Straße, jetzt Holbrook's Geschäftshaus, aufgeführt: Gounod's "Faust", mit Himmer als Faust, Weinlich als Mephisto, Steinecke als Valentin, Frl. Friderici als Gretchen, Frl. Lang als Sibel; sowie auch Weber's "Freischütz" mit Lotti als Max, Frl. Lang als Aennchen, Frl. Friderici als Agathe und Weinlich als Caspar. Diese Gesellschaft gab auch "Martha" und die "Regimentstochter".) Immer höhrer steckte der Verein sich seine Ziele. Am 1. März 1858 wurde zu Ehren für Louise Pieper Schiller's "Kabale und Liebe"
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