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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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626 Die Geschichte von Davenport. Dem verschiedenen Geschmack kam man mit klassischen Schauspielen, Singspielen und Possen entgegen. Darunter waren "Wilhelm Tell", "Fechter von Ravenna", "Griseldis", "Sonnenwendhof", "Leonore", "Lorle", Verschwender", "100,000 Thaler", "Debora", "Lumpaci Vagabundus", mit Miedke als "Leim", Spitznas als "Zwirn", Strasser als "Knieriem". Bei Chören und Volksmassen wurde vom Männerchor, dem gemischten Chor Concordia und dem Turnverein ausgeholfen. Für das Theater stellte sich das Bedürfniß eines eigenen Heimes heraus. Im Sommer 1862 wurden Aktien zu $5 ausgegeben, für welche Dr. C. Tegeler, Otto Klug und P. V. Harding Bürgschaft gaben. Es wurde ein großes Grundstück an der Südwestecke der Dritten und Scott Straße gepachtet, (später gekauft,) und im Oktober mit dem Bau nach dem Plan des Zimmermannes Jürgen Frahm (Bruder des Brauers Mattthias Frahm) begonnen. Am 5. November fand das Richtfest statt, bei welchem das folgende humoristische Programm zur Ausführung gelangte: Außerordentliche Vorstellung. "Das Fest der Handwerker" oder "Das Haus ist gerichtet." Großes lokal-historisches Schauspiel in 3 Abtheilungen von V. Olk. 1. Abth.: Bekränzung des Hauses. 2. Abth.: Festrede von John Jungblut. 3. Abth.: Der große Bier-, Brod- und Käse-Krieg bei Mondschein-Beleuchtung. Musik unter der Leitung von J. Strasser. Chor: Das ganze deutsche Publikum. Anfang: Präcise 5 Uhr Nachmittags, Eintritt für alle Plätze frei. Nach alter heimischer Sitte hielt der "Altgeselle" Jungblut von dem blumengschmückten Giebel herab eine passende Ansprache, in welcher er jedem Unheil, das sich diesem Gebäude nahen würde, das Schicksal das Glases wünschte, das er, nachdem er es auf das Gedeihen des Baues geleert hatte, mit geschicktem Wurf zerschellte. Das Etablissement, ein gefälliges Holzgebäude, enthielt neben dem Theater auch Ge-
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626 Die Geschichte von Davenport. Dem verschiedenen Geschmack kam man mit klassischen Schauspielen, Singspielen und Possen entgegen. Darunter waren "Wilhelm Tell", "Fechter von Ravenna", "Griseldis", "Sonnenwendhof", "Leonore", "Lorle", Verschwender", "100,000 Thaler", "Debora", "Lumpaci Vagabundus", mit Miedke als "Leim", Spitznas als "Zwirn", Strasser als "Knieriem". Bei Chören und Volksmassen wurde vom Männerchor, dem gemischten Chor Concordia und dem Turnverein ausgeholfen. Für das Theater stellte sich das Bedürfniß eines eigenen Heimes heraus. Im Sommer 1862 wurden Aktien zu $5 ausgegeben, für welche Dr. C. Tegeler, Otto Klug und P. V. Harding Bürgschaft gaben. Es wurde ein großes Grundstück an der Südwestecke der Dritten und Scott Straße gepachtet, (später gekauft,) und im Oktober mit dem Bau nach dem Plan des Zimmermannes Jürgen Frahm (Bruder des Brauers Mattthias Frahm) begonnen. Am 5. November fand das Richtfest statt, bei welchem das folgende humoristische Programm zur Ausführung gelangte: Außerordentliche Vorstellung. "Das Fest der Handwerker" oder "Das Haus ist gerichtet." Großes lokal-historisches Schauspiel in 3 Abtheilungen von V. Olk. 1. Abth.: Bekränzung des Hauses. 2. Abth.: Festrede von John Jungblut. 3. Abth.: Der große Bier-, Brod- und Käse-Krieg bei Mondschein-Beleuchtung. Musik unter der Leitung von J. Strasser. Chor: Das ganze deutsche Publikum. Anfang: Präcise 5 Uhr Nachmittags, Eintritt für alle Plätze frei. Nach alter heimischer Sitte hielt der "Altgeselle" Jungblut von dem blumengschmückten Giebel herab eine passende Ansprache, in welcher er jedem Unheil, das sich diesem Gebäude nahen würde, das Schicksal das Glases wünschte, das er, nachdem er es auf das Gedeihen des Baues geleert hatte, mit geschicktem Wurf zerschellte. Das Etablissement, ein gefälliges Holzgebäude, enthielt neben dem Theater auch Ge-
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