Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 643
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
Das deutsche Theater. 629 Claussen (derzeitige Frau des Schriftstellers Frank Jervis) die "Martha Schwertlein". Die Vorstellung gestaltete sich zu einer Glanzvorstellung, und die Kritik war enthusiastisch in ihrem Lobe über die Leistungen, namentlich der Pfeiffer's, Vater und Tocher, welche dem Bühnenpersonal in den folgenden zwei Jahren eingereiht wurden. Alexander Pfeiffer ist 1866 in St. Louis gestorben. Immer Besseres und Größeres hatte sich aus den ersten kleinen Anfängen des Theaters entwickelt, und in den 1860er Jahren konnte es als ebenbürtig mit dem New Yorker gelten. Gastspiele wurden gegeben von Daniel Bandmann, Otto Hoym und Frau, Familie Kenkel, Frau Antonie Becker-Grahn, Fritz Röpenack, Eduard Fürst und Frau, dem Komiker H. Döbelin u. A., und dramatische Werke wie "Hamlet", "Macbeth", "Deborah", "Faust", "Die Räuber", "Kaufmann von Venedig", "Othello", "Kabale und Liebe", "Griseldis", "Tell", "Fechter von Ravenna", "Karlsschüler", "Narciß", "Wallenstein's Tod" etc., kamen in vorzüglicher Weise zur Aufführung. Vom 31. Januar 1964 ab wurden die Vorstellungen, die bisher Montags stattgefunden hatten, am Sonntag gegeben, jedoch zuerst aus Rücksicht auf die Frommen im Lande unter der Bezeichnung "Sacred Concert". Was für Art diese "Kirchenmusik" war, kann man sich denken, wenn zur Einführung der Neuerung "Köck und Guste" und "Der reisende Student" gegeben wurden! Von 1867 gehörten mehrere Jahre Karl Franzmüller und Frau (Ludovika Pfeiffer) zu den ständigen Mitgliedern der Bühne, und erzielte Ersterer gleich in seiner ersten Partie als "Kean" in dem Dumas'schen Schauspiel dieses Namens einen bedeutenden Erfolg. Seine Frau, die auch noch viele Jahre später eine der geschätztesten Kräfte des hiesigen Theaters war, spielte damals den "Pistol". Einen wichtigen Abschnitt in unserer Theatergeschichte bildet der Verkauf der Theaterhalle an die Davenporter Turngemeinde im Juli 1870. Den Wünschen beider Vereine war dadurch am besten gedient, und Grundstück nebst Gebäude gingen für $10,000 an die Turner über. Nach fünfzehnjährigem Bestehen entschloß sich der Theater-Verein zu diesem Verkauf, weil die Zahl seiner aktiven Mitglieder immer geringer wurde, und er sich durch bezahlte Kräfte verstärken mußte, wodurch in jeder Saison ein größeres Defizit verursacht wurde. Im Jahre 1870 beliefen sich die (meistens Aktien-)Schulden des Vereins auf etwa $8000, so daß nach Abtragung derselben für die zehn Mitglieder nur noch etwa $2000 übrig blieben, eine sehr geringe Entschädigung
Saving...
prev
next
Das deutsche Theater. 629 Claussen (derzeitige Frau des Schriftstellers Frank Jervis) die "Martha Schwertlein". Die Vorstellung gestaltete sich zu einer Glanzvorstellung, und die Kritik war enthusiastisch in ihrem Lobe über die Leistungen, namentlich der Pfeiffer's, Vater und Tocher, welche dem Bühnenpersonal in den folgenden zwei Jahren eingereiht wurden. Alexander Pfeiffer ist 1866 in St. Louis gestorben. Immer Besseres und Größeres hatte sich aus den ersten kleinen Anfängen des Theaters entwickelt, und in den 1860er Jahren konnte es als ebenbürtig mit dem New Yorker gelten. Gastspiele wurden gegeben von Daniel Bandmann, Otto Hoym und Frau, Familie Kenkel, Frau Antonie Becker-Grahn, Fritz Röpenack, Eduard Fürst und Frau, dem Komiker H. Döbelin u. A., und dramatische Werke wie "Hamlet", "Macbeth", "Deborah", "Faust", "Die Räuber", "Kaufmann von Venedig", "Othello", "Kabale und Liebe", "Griseldis", "Tell", "Fechter von Ravenna", "Karlsschüler", "Narciß", "Wallenstein's Tod" etc., kamen in vorzüglicher Weise zur Aufführung. Vom 31. Januar 1964 ab wurden die Vorstellungen, die bisher Montags stattgefunden hatten, am Sonntag gegeben, jedoch zuerst aus Rücksicht auf die Frommen im Lande unter der Bezeichnung "Sacred Concert". Was für Art diese "Kirchenmusik" war, kann man sich denken, wenn zur Einführung der Neuerung "Köck und Guste" und "Der reisende Student" gegeben wurden! Von 1867 gehörten mehrere Jahre Karl Franzmüller und Frau (Ludovika Pfeiffer) zu den ständigen Mitgliedern der Bühne, und erzielte Ersterer gleich in seiner ersten Partie als "Kean" in dem Dumas'schen Schauspiel dieses Namens einen bedeutenden Erfolg. Seine Frau, die auch noch viele Jahre später eine der geschätztesten Kräfte des hiesigen Theaters war, spielte damals den "Pistol". Einen wichtigen Abschnitt in unserer Theatergeschichte bildet der Verkauf der Theaterhalle an die Davenporter Turngemeinde im Juli 1870. Den Wünschen beider Vereine war dadurch am besten gedient, und Grundstück nebst Gebäude gingen für $10,000 an die Turner über. Nach fünfzehnjährigem Bestehen entschloß sich der Theater-Verein zu diesem Verkauf, weil die Zahl seiner aktiven Mitglieder immer geringer wurde, und er sich durch bezahlte Kräfte verstärken mußte, wodurch in jeder Saison ein größeres Defizit verursacht wurde. Im Jahre 1870 beliefen sich die (meistens Aktien-)Schulden des Vereins auf etwa $8000, so daß nach Abtragung derselben für die zehn Mitglieder nur noch etwa $2000 übrig blieben, eine sehr geringe Entschädigung
Germans in Iowa
sidebar