Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 652
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
638 Die Geschichte von Davenport. dem Titel "Es stimmt" (und in der englischen Bearbeitung "All Correct"), zu welcher ein Baltimorer Kriminalfall mit einem deutschen Hochstapler und angeblichen Giftmischer Namens Paul Schöppe den Stoff geliefert hatte, zur Aufführung. Desgleichen von dem genialen, aber in seiner Schulbildung arg vernachlässigten Schneider Aug. Hamann, dessen "Landleben in Holstein" und die urkomische, nach Gassenhauern und anderen bekannten Melodien gesungene Oper "Zeitenzeiger" oder "Dämmerung der Götter", bei denen das Publikum lustig mitspielte. Ferner auch eine durch Musik und Handung sehr ansprechende komische Oper "Sylvester" oder "Prinz und Nachtwächter" (nach einer Zschosse'schen Novelle) von Th. R. Reese, sowie zwei englische Stücke von den Literaten Geo. Cram Cook und Chas. Eugene Banks ("Hampton Roads" und "The American Woman") und die nach dem deutschen "Rabenvater" bearbeitete Posse "Money to Burn" von Chas. T. Kindt und Christ. W. Schlegel. Keines von allen diesen Werken hat sich als Kassenerfolg bewährt. Im November 1889 machte Hans Ravene nebst mehreren hiesigen Schauspielern aus früherer Zeit und unter Hinzuziehung von Dilettanten den Versuch mit Aufführungen im "Turner-Opernhaus", wie das neue deutsche Theater genannt wurde, aber es wollte nicht glücken. Es schien als hätten die meisten ehemaligen deutschen Theaterfreunde während des einen theaterlosen Jahres vom deutschen Theater sich entwöhnt und dem englischen zugewendet. Während dieser Zeit erbarmten sich aber einige der kleineren Theater der vernachlässigten Muse und suchten wenigstens dem weniger anspruchsvollen Theils des Publikums, so weit ihre Mittel reichten, Theaterunterhaltung zu bieten. So hatten im Winter 1889 und 1890 Adolph Bender und Frau, zwei wirklich gediegene Künstler der legitimen Schule, eine kleine Gesellschaft zusammengebracht, welche bei Wiggers in Lahrmann's Halle spielte und wo später nach Bender's frühem Tode Berthold Kraus, Carl Yarrow und Carls Bartels die Vorstellungen fortsetzten. Auch auf anderen kleinen Volksbühnen regte es sich wieder, so in Kühl's Halle und der St. Paul Halle, beide in Ost Davenport, unter B. Beckmann's und Carl Beaulieu's Leitung, und auch im Washington Garten und in der Nordwest Davenport Turnhalle wurde wieder öfters gespielt, und in der neuen Klaus Groth Halle, welche ihre Pforten im Spätherbst 1892 öffnete, wurde von B. Kraus, Carl Murjahn, Fritz Singer, Philipp Geißler, Marg. Ristau, Johannes Kröger und später auch Jean Wormser u. A. eine Reihe von Jahren hindurch, zwar nichts Bedeutendes, aber doch Anerkennens-
Saving...
prev
next
638 Die Geschichte von Davenport. dem Titel "Es stimmt" (und in der englischen Bearbeitung "All Correct"), zu welcher ein Baltimorer Kriminalfall mit einem deutschen Hochstapler und angeblichen Giftmischer Namens Paul Schöppe den Stoff geliefert hatte, zur Aufführung. Desgleichen von dem genialen, aber in seiner Schulbildung arg vernachlässigten Schneider Aug. Hamann, dessen "Landleben in Holstein" und die urkomische, nach Gassenhauern und anderen bekannten Melodien gesungene Oper "Zeitenzeiger" oder "Dämmerung der Götter", bei denen das Publikum lustig mitspielte. Ferner auch eine durch Musik und Handung sehr ansprechende komische Oper "Sylvester" oder "Prinz und Nachtwächter" (nach einer Zschosse'schen Novelle) von Th. R. Reese, sowie zwei englische Stücke von den Literaten Geo. Cram Cook und Chas. Eugene Banks ("Hampton Roads" und "The American Woman") und die nach dem deutschen "Rabenvater" bearbeitete Posse "Money to Burn" von Chas. T. Kindt und Christ. W. Schlegel. Keines von allen diesen Werken hat sich als Kassenerfolg bewährt. Im November 1889 machte Hans Ravene nebst mehreren hiesigen Schauspielern aus früherer Zeit und unter Hinzuziehung von Dilettanten den Versuch mit Aufführungen im "Turner-Opernhaus", wie das neue deutsche Theater genannt wurde, aber es wollte nicht glücken. Es schien als hätten die meisten ehemaligen deutschen Theaterfreunde während des einen theaterlosen Jahres vom deutschen Theater sich entwöhnt und dem englischen zugewendet. Während dieser Zeit erbarmten sich aber einige der kleineren Theater der vernachlässigten Muse und suchten wenigstens dem weniger anspruchsvollen Theils des Publikums, so weit ihre Mittel reichten, Theaterunterhaltung zu bieten. So hatten im Winter 1889 und 1890 Adolph Bender und Frau, zwei wirklich gediegene Künstler der legitimen Schule, eine kleine Gesellschaft zusammengebracht, welche bei Wiggers in Lahrmann's Halle spielte und wo später nach Bender's frühem Tode Berthold Kraus, Carl Yarrow und Carls Bartels die Vorstellungen fortsetzten. Auch auf anderen kleinen Volksbühnen regte es sich wieder, so in Kühl's Halle und der St. Paul Halle, beide in Ost Davenport, unter B. Beckmann's und Carl Beaulieu's Leitung, und auch im Washington Garten und in der Nordwest Davenport Turnhalle wurde wieder öfters gespielt, und in der neuen Klaus Groth Halle, welche ihre Pforten im Spätherbst 1892 öffnete, wurde von B. Kraus, Carl Murjahn, Fritz Singer, Philipp Geißler, Marg. Ristau, Johannes Kröger und später auch Jean Wormser u. A. eine Reihe von Jahren hindurch, zwar nichts Bedeutendes, aber doch Anerkennens-
Germans in Iowa
sidebar