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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 653
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Das deutsche Theater. 639 werthes gegeben. Die Klaus Groth Gesellschaft hatte viele begabte Dilettanten, darunter Heinrich und Hermann Sindt, H. Knaack, Fritz Hadenfeldt, Herm. Lemm, Axel Drews, Herm. Roos, Martin Dudel, Ad. Schliephack, Raimund Frank, H. Boysen etc. Für das eigentliche "Deutsche Theater" schien im Frühjahr 1891 eine neue bessere Zeit anzubrechen. In St. Louis war im Februar das Theater verkracht und es hielt nicht schwer, das ausgezeichnete Ensemble zur Uebersiedlung nach Davenport zu veranlassen. Dasselbe bestand aus Paul Zimmermann, Carl Grube, Carl Wengefeldt, Otto Krafft, Carl Stehmann, Elvira Schörnick, Marie Hartmann, Frau Wengefeldt etc., zu denen die früheren bewährten Kräfte Frau Franzmüller, Frau Otto und Berth. Kraus kamen. T. R. Reese war Kapellmeister. Auch die folgende Spielzeit von 1891-92, die mit Sudermann's "Ehre" begann, war künstlerisch sehr erfolgreich. An der Spitze stand Carl Grube (jetzt Redakteur in Wien). Zu der Gesellschaft gehörten Emilie v. Jagemann, Lina Schober, Jenny Ferenczy, Rohardine Otto, Auguste Zobel, Eduard Dorn, Wilhelm und Philipp Stengel, Christ. Schober, Fritz Lemme und Max Rossi. Es wurde viel Gutes geboten. Aber, da ein Direktor Hill fehlte, stand es schlecht mit den Finanzen, die noch besonders schwer durch ein kostspieliges mehrwöchiges Gastspiel eines rumänischen Wandelsterns, des Tragöden Maurice Morrisou, belastet wurden. Dann folgte eine Zeit des Hangens und Bangens. Das Turner-Opernhaus hatte keine eigene Theatergesellschaft. Es wurde dort oft in Englisch gespielt, auch etwa monatlich einmal in Deutsch von Welb & Wachsner's Milwaukee-Chicagoer Gesellschaft, und August Junkermann absolvirte ein erfolgreiches Gastspiel von vier Vorstellungen. Sonst wurden die Wintersonntage mit Konzerten, Vorträgen, Maskenbällen, Karten-, Tanz- und Kaffee-Gesellschaften ausgefüllt. Die heilige Flamme der Kunst war am Verlöschen. Hin und wieder wurde ein Lämpchen angezündet, wenn die leichtgeschürzte Muse sich als "Barmherzige Schwester" bethätigte, um einem ihrer abgebrannten Jünger mit einem Benefiz unter die Arme zu greifen. Die Turngemeinde bemühte sich, das Interesse für die deutsche Kunst zu beleben, und Ende November 1894 wurde von einheimischen Kräften Dellinger's komische Oper "Don Cesar" unter T. R. Reese's geschickter Leitung einstudirt und dreimal sehr gut aufgeführt. Reese spielte die Titelpartie, Alwine Müller die Maritana, Frau Franzmüller die Uroca, Adolph Weis den König Philipp und Wm. Reuter den Minister Fernandez; die übrigen Rollen wurden von Olga Blunck, Bertha Becker, Anna Spring, Gustav Loemhuis, John Killian,
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Das deutsche Theater. 639 werthes gegeben. Die Klaus Groth Gesellschaft hatte viele begabte Dilettanten, darunter Heinrich und Hermann Sindt, H. Knaack, Fritz Hadenfeldt, Herm. Lemm, Axel Drews, Herm. Roos, Martin Dudel, Ad. Schliephack, Raimund Frank, H. Boysen etc. Für das eigentliche "Deutsche Theater" schien im Frühjahr 1891 eine neue bessere Zeit anzubrechen. In St. Louis war im Februar das Theater verkracht und es hielt nicht schwer, das ausgezeichnete Ensemble zur Uebersiedlung nach Davenport zu veranlassen. Dasselbe bestand aus Paul Zimmermann, Carl Grube, Carl Wengefeldt, Otto Krafft, Carl Stehmann, Elvira Schörnick, Marie Hartmann, Frau Wengefeldt etc., zu denen die früheren bewährten Kräfte Frau Franzmüller, Frau Otto und Berth. Kraus kamen. T. R. Reese war Kapellmeister. Auch die folgende Spielzeit von 1891-92, die mit Sudermann's "Ehre" begann, war künstlerisch sehr erfolgreich. An der Spitze stand Carl Grube (jetzt Redakteur in Wien). Zu der Gesellschaft gehörten Emilie v. Jagemann, Lina Schober, Jenny Ferenczy, Rohardine Otto, Auguste Zobel, Eduard Dorn, Wilhelm und Philipp Stengel, Christ. Schober, Fritz Lemme und Max Rossi. Es wurde viel Gutes geboten. Aber, da ein Direktor Hill fehlte, stand es schlecht mit den Finanzen, die noch besonders schwer durch ein kostspieliges mehrwöchiges Gastspiel eines rumänischen Wandelsterns, des Tragöden Maurice Morrisou, belastet wurden. Dann folgte eine Zeit des Hangens und Bangens. Das Turner-Opernhaus hatte keine eigene Theatergesellschaft. Es wurde dort oft in Englisch gespielt, auch etwa monatlich einmal in Deutsch von Welb & Wachsner's Milwaukee-Chicagoer Gesellschaft, und August Junkermann absolvirte ein erfolgreiches Gastspiel von vier Vorstellungen. Sonst wurden die Wintersonntage mit Konzerten, Vorträgen, Maskenbällen, Karten-, Tanz- und Kaffee-Gesellschaften ausgefüllt. Die heilige Flamme der Kunst war am Verlöschen. Hin und wieder wurde ein Lämpchen angezündet, wenn die leichtgeschürzte Muse sich als "Barmherzige Schwester" bethätigte, um einem ihrer abgebrannten Jünger mit einem Benefiz unter die Arme zu greifen. Die Turngemeinde bemühte sich, das Interesse für die deutsche Kunst zu beleben, und Ende November 1894 wurde von einheimischen Kräften Dellinger's komische Oper "Don Cesar" unter T. R. Reese's geschickter Leitung einstudirt und dreimal sehr gut aufgeführt. Reese spielte die Titelpartie, Alwine Müller die Maritana, Frau Franzmüller die Uroca, Adolph Weis den König Philipp und Wm. Reuter den Minister Fernandez; die übrigen Rollen wurden von Olga Blunck, Bertha Becker, Anna Spring, Gustav Loemhuis, John Killian,
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