Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 656
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
642 Die Geschichte von Davenport. Franz Holthaus, Fritz Dittmar, Singer, Reese, Dudel, den Damen Margarethe Neumann, Joh. Wagner, F. Beese, F. Bender, Gr. Müller, D. und A. Dengler. Zur Aufführung kamen u.a. "Probepfeil", "Mann im Monde", "Am Tage des Gerichts", "Pension Schöller" und "Die Hochzeit von Valeni". Bis auf das unvermeidliche Defizit wurde die Saison glänzend durchgeführt, an sie schloß sich am 7. Mai noch eine hehre Feier zum Gedächtniß an Schillers Todestag, bei welcher Henry Vollmer, dessen Eltern, (Henry und Dora (Plambeck) Vollmer) zur Zeit des alten Theatervereins zu den beliebtesten Mitgliedern gezählt wurden, eine Festrede hielt, auf welche die Aufführung von "Wilhelm Tell", dem Hohenlied der Freiheit mit Gustav Donald in der Titelpartie, folgte. Das Jahr 1905 war das Jahr des Goldenen Jubiläums des Deutschen Theaters in Davenport, und die Aussichten schienen günstig, daß diesem noch eine schöne Zukunft bevorstände. Das Publikum schien sich der Ehrenpflicht gegen seine deutsche Bühne zu erinnern, welche viele Jahre der Stadt zum Ruhme gereicht hatte. Heinrich Neeb und Christian Schober waren die Regisseure. Zum Personal gehörten außer den vorjährigen Mitgliedern noch Götz (Muth) Ackermann, Walter Waldau (Montanus), Julius Held, Otto Wannock, Curt Norbert und mehrere gute Dilettanten. Eröffnet wurde die Saison mit Fulda's "Verlorenes Paradies", und nach Ludwig Fulda's Besuch in Davenport wurden später noch dessen "Talisman" und "Maskenball" gegeben. Das Jubelfest am 14. Dezember war eine wirkliche Gala-Affäre. Jeder Platz in dem geräumigen Turner-Opernhause war besetzt, und es waltete eine gehobene Feststimmung. Zur Einleitung spielte Albert Petersen's verstärktes Orchester unter T. R. Reese's Leitung die Festouvertüre, worauf Frau Ludovika Franzmüller mit ihrer melodiösen Stimme einen von Carl Kühl verfaßten Prolog sprach. Henry Vollmer, ein früherer Mayor der Stadt und nachmaliger Congreßvertreter, hielt die Festrede, in welcher er die Alten ehrte und der jüngeren Generation die Wichitgkeit der Erhaltung des deutschen Theaters eindringlich ans Herz legte. Darauf wurden eine Anzahl Glückwunsch-Depeschen auswärtiger Freunde und ein dichterischer Gruß des begnadeten Sängers von Illinois, Hermann Goldberger in Peoria, gelesen, zwischen denen Frau Hilda Matthey und Frau Johanna Schaumburg-Schindler ein paar reizend stimmungsvolle Lieder sangen. Zur Festvorstellung wurde Ferdinand Raimund's altes und immer hübsches Zaubermärchen "Der Verschwender" gegeben, mit Willy Schaff als Azur, Neeb als Flottwell, Schober als Valentin, Holthaus als schurkischer Kammerdiener Wolf,
Saving...
prev
next
642 Die Geschichte von Davenport. Franz Holthaus, Fritz Dittmar, Singer, Reese, Dudel, den Damen Margarethe Neumann, Joh. Wagner, F. Beese, F. Bender, Gr. Müller, D. und A. Dengler. Zur Aufführung kamen u.a. "Probepfeil", "Mann im Monde", "Am Tage des Gerichts", "Pension Schöller" und "Die Hochzeit von Valeni". Bis auf das unvermeidliche Defizit wurde die Saison glänzend durchgeführt, an sie schloß sich am 7. Mai noch eine hehre Feier zum Gedächtniß an Schillers Todestag, bei welcher Henry Vollmer, dessen Eltern, (Henry und Dora (Plambeck) Vollmer) zur Zeit des alten Theatervereins zu den beliebtesten Mitgliedern gezählt wurden, eine Festrede hielt, auf welche die Aufführung von "Wilhelm Tell", dem Hohenlied der Freiheit mit Gustav Donald in der Titelpartie, folgte. Das Jahr 1905 war das Jahr des Goldenen Jubiläums des Deutschen Theaters in Davenport, und die Aussichten schienen günstig, daß diesem noch eine schöne Zukunft bevorstände. Das Publikum schien sich der Ehrenpflicht gegen seine deutsche Bühne zu erinnern, welche viele Jahre der Stadt zum Ruhme gereicht hatte. Heinrich Neeb und Christian Schober waren die Regisseure. Zum Personal gehörten außer den vorjährigen Mitgliedern noch Götz (Muth) Ackermann, Walter Waldau (Montanus), Julius Held, Otto Wannock, Curt Norbert und mehrere gute Dilettanten. Eröffnet wurde die Saison mit Fulda's "Verlorenes Paradies", und nach Ludwig Fulda's Besuch in Davenport wurden später noch dessen "Talisman" und "Maskenball" gegeben. Das Jubelfest am 14. Dezember war eine wirkliche Gala-Affäre. Jeder Platz in dem geräumigen Turner-Opernhause war besetzt, und es waltete eine gehobene Feststimmung. Zur Einleitung spielte Albert Petersen's verstärktes Orchester unter T. R. Reese's Leitung die Festouvertüre, worauf Frau Ludovika Franzmüller mit ihrer melodiösen Stimme einen von Carl Kühl verfaßten Prolog sprach. Henry Vollmer, ein früherer Mayor der Stadt und nachmaliger Congreßvertreter, hielt die Festrede, in welcher er die Alten ehrte und der jüngeren Generation die Wichitgkeit der Erhaltung des deutschen Theaters eindringlich ans Herz legte. Darauf wurden eine Anzahl Glückwunsch-Depeschen auswärtiger Freunde und ein dichterischer Gruß des begnadeten Sängers von Illinois, Hermann Goldberger in Peoria, gelesen, zwischen denen Frau Hilda Matthey und Frau Johanna Schaumburg-Schindler ein paar reizend stimmungsvolle Lieder sangen. Zur Festvorstellung wurde Ferdinand Raimund's altes und immer hübsches Zaubermärchen "Der Verschwender" gegeben, mit Willy Schaff als Azur, Neeb als Flottwell, Schober als Valentin, Holthaus als schurkischer Kammerdiener Wolf,
Germans in Iowa
sidebar