Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 665
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
Das deutsche Theater. 651 Das deutsche Theater in Davenport war in 1905 fünfzig Jahre alt geworden. Es hatte die kritischen Wechseljahre vom jugendlichen zum reifen Alter glücklich überstanden, und schien eine lange und schöne Zukunft vor sich zu haben. Aber das war eine Täuschung. Alles ernste Streben, es auf einer achtenswerthen Höhe zu erhalten, hatte geringen Erfolg. Ein paar Jahre versuchte Götz Ackermann mit guten Spielern sein Glück. Zu ihnen gehörten Clairette Claire und Grete Märtens, Carl Wengefeldt, Helmut Krause, Gustav Hartzheim, Gustav Hilmer Franz Holthaus. Auch einige gute Gastspiele wurden arrangirt, darunter eines mit Konrad Dreher als München. Aber die alten Freunde waren ruhebedürftig geworden, und die junge Generation läßt sich sogar mit der Peitsche nicht ins deutsche Theater treiben; für sie sind die zahlreichen Wandelbildtheater mit ihren blutigen Raub-, Mord- und Skandalgeschichten ein Ersatz und Hochgenuß. In 1910 warf Ackermann die Flinte ins Korn und - verheirathete sich gut. Still klagend ziehen vielleicht die Geister der Kunst durch die öden Hallen, lautlos, und kein Echo wird gehört. - "Ihr Matten, lebt wohl" Ihr sonnigen Weiden! Der Senne muß scheiden; der Sommer ist hin!" - Außerhalb der Bühne hat sich hier manches hübsche Lustspiel abgespielt, bei welchem Cupido die Regie geführt hat. Die Liebhaberrollen lagen in den Händen von Carl Beiderbecke und Louise Pieper, Henry Vollmer und Dorothea Plambeck, Louis Martin und Louise Bischoff, Jacob Strasser und Pauline Lerchen, Carl Grube und Lina Kindt, Fritz Singer und Margarete Ristau, Otto Reuter und Blanche Meyer, (welche ihren Namen im Laufe der Jahre bis auf Blanche Meyer-Reuter-Mengel-Silberstein verlängert hat,) Berthold Kraus und Marie Langer, Philipp Geißler und Frau E. Hartung, Ludwig Schmahlfeld und Laura Wessel, Walter Waldau und Agnes Donald, und Götz Ackermann mit Frau Agnes Koch. Die meisten dieser Paare sind sehr glücklich mit einander gewesen.
Saving...
prev
next
Das deutsche Theater. 651 Das deutsche Theater in Davenport war in 1905 fünfzig Jahre alt geworden. Es hatte die kritischen Wechseljahre vom jugendlichen zum reifen Alter glücklich überstanden, und schien eine lange und schöne Zukunft vor sich zu haben. Aber das war eine Täuschung. Alles ernste Streben, es auf einer achtenswerthen Höhe zu erhalten, hatte geringen Erfolg. Ein paar Jahre versuchte Götz Ackermann mit guten Spielern sein Glück. Zu ihnen gehörten Clairette Claire und Grete Märtens, Carl Wengefeldt, Helmut Krause, Gustav Hartzheim, Gustav Hilmer Franz Holthaus. Auch einige gute Gastspiele wurden arrangirt, darunter eines mit Konrad Dreher als München. Aber die alten Freunde waren ruhebedürftig geworden, und die junge Generation läßt sich sogar mit der Peitsche nicht ins deutsche Theater treiben; für sie sind die zahlreichen Wandelbildtheater mit ihren blutigen Raub-, Mord- und Skandalgeschichten ein Ersatz und Hochgenuß. In 1910 warf Ackermann die Flinte ins Korn und - verheirathete sich gut. Still klagend ziehen vielleicht die Geister der Kunst durch die öden Hallen, lautlos, und kein Echo wird gehört. - "Ihr Matten, lebt wohl" Ihr sonnigen Weiden! Der Senne muß scheiden; der Sommer ist hin!" - Außerhalb der Bühne hat sich hier manches hübsche Lustspiel abgespielt, bei welchem Cupido die Regie geführt hat. Die Liebhaberrollen lagen in den Händen von Carl Beiderbecke und Louise Pieper, Henry Vollmer und Dorothea Plambeck, Louis Martin und Louise Bischoff, Jacob Strasser und Pauline Lerchen, Carl Grube und Lina Kindt, Fritz Singer und Margarete Ristau, Otto Reuter und Blanche Meyer, (welche ihren Namen im Laufe der Jahre bis auf Blanche Meyer-Reuter-Mengel-Silberstein verlängert hat,) Berthold Kraus und Marie Langer, Philipp Geißler und Frau E. Hartung, Ludwig Schmahlfeld und Laura Wessel, Walter Waldau und Agnes Donald, und Götz Ackermann mit Frau Agnes Koch. Die meisten dieser Paare sind sehr glücklich mit einander gewesen.
Germans in Iowa
sidebar