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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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654 Die Geschichte von Davenport. völkerung, als deren geistiger Führer der deutschböhmische Schneider Martin Haberda, der "Burgermeister von Ost Davenport", galt. Dieses Ehrenamt ist nach Haberda's Tode verdientermaßen auf den früheren Zimmermann und nachmaligen Kaufmann Christian Kühl übertragen worden, welcher seine Sechste Ward viele Jahre im Stadtrath vertreten hat und auch als ein von der Gesamtbürgerschaft von Davenport gewählter "Alderman at large" ein gewichtiges Glied der Stadtverwaltung geblieben ist. Das gesellige Leben ist in einer Anzahl von Vereinen gut gepflegt worden, und auch von Kirchen. Es bestanden hier ein oder mehrere Krankenunterstützungs-Vereine, einer von Mitgliedern der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr, ein deutscher Gesangverein als gute Stütze eines Liebhabertheaters und ein Turnverein. Kühl's Halle und Beckmann's Halle waren die Heime dieser Vereinigungen und für deren viele Unterhaltungen, und ein gemüthliches Plauderplätzchen, auch für die deutschen Honoratioren von Davenport, bot bis vor zwanzig Jahren ein Gärtchen bei Köhler & Lange's Brauerei mit seinen alten Schattenbäumen und einer hübschen Aussicht über den Strom. Auf der gegenüberliegenden Seite von Davenport und einen Theil der westlichen Stadtgrenze bildend liegt der "Blackhawk", welcher sich ohne bestimmte Abgrenzung ungefähr vom Endpunkte der Vierten Straße längs dem schön bewaldeten Höhenzuge bis zu dem benachbarten Rockingham Township erstreckt und unzählige herrliche Fernsichten über das breite Mississippithal bis hin zu den Illinoiser Bergketten bietet. Schon in der ersten Pionierzeit war dieses Land unter dem Squatterrecht von mehreren Personen in Besitz genommen worden. Unter ihnen waren die Glaspells, Dr. James Hall, Col. Thomas C. Eads, Alexander McGregor und andere, welche neben ihren sonstigen Berufsgeschäften hier ein idyllisches Farmleben zu führen gedachten. Sie begannen auch zu roden und kleine Stücke Land für Ackerbau herzurichten und bauten sich hübsche Wohnhäuser. Sie gaben ihren Plätzen auch hübsche Namen. McGregor nannte den seinigen, auf dessen Höhe jetzt das County Hospital für Lungenleidende steht, die "Rose Hill Farm". Aber das Farmleben war wohl zu beschwerlich im Wald und auf den Bergen, darum begann einer nach dem anderen von den Besitzern das Land in kleinere Stücke zu zerlegen und zu gutem Preise zu verkaufen, und es entstanden eine Anzahl netter Wohnplätze mit Umgebungen von wenigen Acres Fläche. An dem südlichen Ende des Blackhawk, wo die Pionierfamilie Schmidt bereits einen größeren Landkomplex besaß,
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654 Die Geschichte von Davenport. völkerung, als deren geistiger Führer der deutschböhmische Schneider Martin Haberda, der "Burgermeister von Ost Davenport", galt. Dieses Ehrenamt ist nach Haberda's Tode verdientermaßen auf den früheren Zimmermann und nachmaligen Kaufmann Christian Kühl übertragen worden, welcher seine Sechste Ward viele Jahre im Stadtrath vertreten hat und auch als ein von der Gesamtbürgerschaft von Davenport gewählter "Alderman at large" ein gewichtiges Glied der Stadtverwaltung geblieben ist. Das gesellige Leben ist in einer Anzahl von Vereinen gut gepflegt worden, und auch von Kirchen. Es bestanden hier ein oder mehrere Krankenunterstützungs-Vereine, einer von Mitgliedern der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr, ein deutscher Gesangverein als gute Stütze eines Liebhabertheaters und ein Turnverein. Kühl's Halle und Beckmann's Halle waren die Heime dieser Vereinigungen und für deren viele Unterhaltungen, und ein gemüthliches Plauderplätzchen, auch für die deutschen Honoratioren von Davenport, bot bis vor zwanzig Jahren ein Gärtchen bei Köhler & Lange's Brauerei mit seinen alten Schattenbäumen und einer hübschen Aussicht über den Strom. Auf der gegenüberliegenden Seite von Davenport und einen Theil der westlichen Stadtgrenze bildend liegt der "Blackhawk", welcher sich ohne bestimmte Abgrenzung ungefähr vom Endpunkte der Vierten Straße längs dem schön bewaldeten Höhenzuge bis zu dem benachbarten Rockingham Township erstreckt und unzählige herrliche Fernsichten über das breite Mississippithal bis hin zu den Illinoiser Bergketten bietet. Schon in der ersten Pionierzeit war dieses Land unter dem Squatterrecht von mehreren Personen in Besitz genommen worden. Unter ihnen waren die Glaspells, Dr. James Hall, Col. Thomas C. Eads, Alexander McGregor und andere, welche neben ihren sonstigen Berufsgeschäften hier ein idyllisches Farmleben zu führen gedachten. Sie begannen auch zu roden und kleine Stücke Land für Ackerbau herzurichten und bauten sich hübsche Wohnhäuser. Sie gaben ihren Plätzen auch hübsche Namen. McGregor nannte den seinigen, auf dessen Höhe jetzt das County Hospital für Lungenleidende steht, die "Rose Hill Farm". Aber das Farmleben war wohl zu beschwerlich im Wald und auf den Bergen, darum begann einer nach dem anderen von den Besitzern das Land in kleinere Stücke zu zerlegen und zu gutem Preise zu verkaufen, und es entstanden eine Anzahl netter Wohnplätze mit Umgebungen von wenigen Acres Fläche. An dem südlichen Ende des Blackhawk, wo die Pionierfamilie Schmidt bereits einen größeren Landkomplex besaß,
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