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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 673
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Einstige Vororte. 659 Rusch etwa fünf Meilen von Davenport, an der Dubuque Road, eine Windmühle errichtet hatte, übernahm er deren Betrieb. Die Mühle brannte 1863 ab, worauf Jacobsen an der Kreuzung der Locust und Border Straße in Davenport, wo die Hickory Grove Road sich abzweigt, (bei den "Five Points") eine Wirthschaft eröffnete, die nicht nur ein willkommener Rastplatz der Farmer, sondern auch bald ein Mittelpunkt geselliger Unterhaltungen wurde. Mit seinen Söhnen betrieb er zugleich eine Cigarrenfabrik. In der Nähe hatte der alte Schützenverein, dessen Schatzmeister Jacobsen war, seinen Schießplatz. Hier hatte auch der Turnverein sein erstes Heim, und andere Vereine hatten da ihre Quartiere. Hier richtete Jacobsen auch eine deutsche Bühne ein, für welche er, als ein Mann von guter Bildung und Organisationstalent, das Personal heranbildete und zusammenhielt. Im Jahre 1886 hat er sich vom Geschäft zurückgezogen; aber bis zu seinem am 25. Jui 1913 erfolgten Tode hat er an den öffentlichen Angelegenheiten und besonders an den Bestrebungen des Davenporter Deutschthums einen sehr thätigen Antheil genommen. In allen Vereinen Nordwest Davenport's und in mehreren von Davenport, sowie in der alten Feuerwehr und bei industriellen Gesellschaften hat er jahrelang Vertrauensstellungen bekleidet. Seit mehr als vierzig Jahren war er ein Mitglied und viele Jahre der Vorsitzende des Bürgerausschusses zur Leitung der von politischen Parteien unabhängigen Schulwahlen, Delegat des Deutschamerikanischen Centralvereins, Gründer und Präsident des Deutschen Theatervereins und des Deutschen Pioniervereins von Scott County. Um ein bezahltes Amt hat er sich nie beworben. Seine Schmuckheit hat Nordwest Davenport sich bis auf den heutigen Tag erhalten. In einem vor einigen Jahren gehaltenen Vortrag über Stadtverschönerung nannte E. R. Putnam es "mit seinen netten Häusern, Rasenplätzen und Blumenbeeten in den Vorgärtchen, der Blumenpracht in den Fenstern, wo sogar die Eisblumen im Winter mollig stimmen, geradezu musterhaft und einen idyllischen Platz, der dem Besucher Freude macht." Aber es ist kein so ländlich schäfermäßiges Idyll, daß es den Gedanken an Schläfrigkeit erregt; denn es hat eine gute Anzahl lebhafter Gewerbstätten und Kaufläden, sowie auch eine Bank, und vor allem eine sehr lebendige Bewohnerschaft.
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Einstige Vororte. 659 Rusch etwa fünf Meilen von Davenport, an der Dubuque Road, eine Windmühle errichtet hatte, übernahm er deren Betrieb. Die Mühle brannte 1863 ab, worauf Jacobsen an der Kreuzung der Locust und Border Straße in Davenport, wo die Hickory Grove Road sich abzweigt, (bei den "Five Points") eine Wirthschaft eröffnete, die nicht nur ein willkommener Rastplatz der Farmer, sondern auch bald ein Mittelpunkt geselliger Unterhaltungen wurde. Mit seinen Söhnen betrieb er zugleich eine Cigarrenfabrik. In der Nähe hatte der alte Schützenverein, dessen Schatzmeister Jacobsen war, seinen Schießplatz. Hier hatte auch der Turnverein sein erstes Heim, und andere Vereine hatten da ihre Quartiere. Hier richtete Jacobsen auch eine deutsche Bühne ein, für welche er, als ein Mann von guter Bildung und Organisationstalent, das Personal heranbildete und zusammenhielt. Im Jahre 1886 hat er sich vom Geschäft zurückgezogen; aber bis zu seinem am 25. Jui 1913 erfolgten Tode hat er an den öffentlichen Angelegenheiten und besonders an den Bestrebungen des Davenporter Deutschthums einen sehr thätigen Antheil genommen. In allen Vereinen Nordwest Davenport's und in mehreren von Davenport, sowie in der alten Feuerwehr und bei industriellen Gesellschaften hat er jahrelang Vertrauensstellungen bekleidet. Seit mehr als vierzig Jahren war er ein Mitglied und viele Jahre der Vorsitzende des Bürgerausschusses zur Leitung der von politischen Parteien unabhängigen Schulwahlen, Delegat des Deutschamerikanischen Centralvereins, Gründer und Präsident des Deutschen Theatervereins und des Deutschen Pioniervereins von Scott County. Um ein bezahltes Amt hat er sich nie beworben. Seine Schmuckheit hat Nordwest Davenport sich bis auf den heutigen Tag erhalten. In einem vor einigen Jahren gehaltenen Vortrag über Stadtverschönerung nannte E. R. Putnam es "mit seinen netten Häusern, Rasenplätzen und Blumenbeeten in den Vorgärtchen, der Blumenpracht in den Fenstern, wo sogar die Eisblumen im Winter mollig stimmen, geradezu musterhaft und einen idyllischen Platz, der dem Besucher Freude macht." Aber es ist kein so ländlich schäfermäßiges Idyll, daß es den Gedanken an Schläfrigkeit erregt; denn es hat eine gute Anzahl lebhafter Gewerbstätten und Kaufläden, sowie auch eine Bank, und vor allem eine sehr lebendige Bewohnerschaft.
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