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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 687
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Wachsthum und Modernisirung. 673 stützten Schiffs-Interessenten neue Progresse um die Beseitigung dieses angeblichen Verkehrshindernisses, und es wurden außerdem Versuche gemacht, die Brücke durch Feuer zu zerstören. Dieses ging jedoch siegreich aus den Anfechtungen hervor ind blieb in Gebrauch, bis sie in 1872 durch eine viel bessere eiserne Brücke ersetzt wurde, deren Kosten größtentheils von der Regierung und nur zum kleineren Theil von der Chicago, Rock Island & Pacific Bahngesellschaft bestritten wurden, und welche unter der Kontrole der Bundesregierung steht. Der Stadtrath war rechtschaffen bemüht, mit den ihm zur Verfügung stehenden geringen Mitteln wünschenswerthe Verbesserungen auszuführen. Die öffentliche Sicherheit lag sehr im Argen. Besonders von den Mannschaften der Dampfboote wurde sehr viel Unfug und oft sehr grober, verübt, und es fehlte auch niemals an einheimischen Strolchen. Es gab nur drei Polizisten, die sich in den vierundzwanzigstündigen Dienst zu theilen hatten. Straßenbeleuchtung gab es noch nicht. Ueberfälle, Einbrüche und blutige Schlägereien besonders in den damaligen vielen kleinen irischen Schnapskneipen waren häufig, und zuweilen waren die Polizisten selber recht rohe Burschen. Ein solcher schlug einmal auf den sehr friedfertigen Carl Lerchen ein, der bei seiner Wohnung an der Zweiten und Ripley Straße seinem Sohne auf Deutsch etwas zugerufen hatte, weil der Polizist meinte, Lerchen hätte ihn beschimpft. Der brutale Vorfall rief unter den Deutschen wieder eine große Erregung hervor, und zur Beruhigung wurde im Mai der Mayor vom Stadtrath zur Anstellung einer Polizeimannschaft bis zu dreißig Mann ermächtigt; aber nur einige wenige von diesen sollten bezahlt werden, mit $1.50 per Tag. Marschall Ed. Parmele wurde zum Chef dieser Polizei gemacht. Zur Mannschaft gehörten prominente Männer aller Berufsarten, Advokaten, Kaufleute und Gewerbetreibende, Amerikaner, Deutsche und Irländer, radikale Temperenzler wie David S. True, Dan. Moore, Strong Burnell, R. M. Prettyman und W. Dalzell, sowie deren Antipoden Theo. Gülich, Charles Hill, Christ Eckhardt, C. W. Asmussen und ähnliche. Gülich machte sich über seine Ernennnung im "Demokrat" lustig, indem er schrieb: "Verkannt und angefeindet, hat der Demokrat rastlos gegen die erbärmliche Ordnung der Dinge in unserer gemeinen Stadt geeifert. Aber die praktische Weltkenntniß des wohllöblichen Stadtrathes stellt ihn nun an bei dem neugebildeten Polizeicorps! Sage noch Einer, daß Eifer, Redlichkeit des Strebens und Aufopferung nicht glänzend gewürdigt werden!" . Das Wachthäuschen, ein alter Schmiedeschuppen vom Fort, stand am Flußufer zwischen
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Wachsthum und Modernisirung. 673 stützten Schiffs-Interessenten neue Progresse um die Beseitigung dieses angeblichen Verkehrshindernisses, und es wurden außerdem Versuche gemacht, die Brücke durch Feuer zu zerstören. Dieses ging jedoch siegreich aus den Anfechtungen hervor ind blieb in Gebrauch, bis sie in 1872 durch eine viel bessere eiserne Brücke ersetzt wurde, deren Kosten größtentheils von der Regierung und nur zum kleineren Theil von der Chicago, Rock Island & Pacific Bahngesellschaft bestritten wurden, und welche unter der Kontrole der Bundesregierung steht. Der Stadtrath war rechtschaffen bemüht, mit den ihm zur Verfügung stehenden geringen Mitteln wünschenswerthe Verbesserungen auszuführen. Die öffentliche Sicherheit lag sehr im Argen. Besonders von den Mannschaften der Dampfboote wurde sehr viel Unfug und oft sehr grober, verübt, und es fehlte auch niemals an einheimischen Strolchen. Es gab nur drei Polizisten, die sich in den vierundzwanzigstündigen Dienst zu theilen hatten. Straßenbeleuchtung gab es noch nicht. Ueberfälle, Einbrüche und blutige Schlägereien besonders in den damaligen vielen kleinen irischen Schnapskneipen waren häufig, und zuweilen waren die Polizisten selber recht rohe Burschen. Ein solcher schlug einmal auf den sehr friedfertigen Carl Lerchen ein, der bei seiner Wohnung an der Zweiten und Ripley Straße seinem Sohne auf Deutsch etwas zugerufen hatte, weil der Polizist meinte, Lerchen hätte ihn beschimpft. Der brutale Vorfall rief unter den Deutschen wieder eine große Erregung hervor, und zur Beruhigung wurde im Mai der Mayor vom Stadtrath zur Anstellung einer Polizeimannschaft bis zu dreißig Mann ermächtigt; aber nur einige wenige von diesen sollten bezahlt werden, mit $1.50 per Tag. Marschall Ed. Parmele wurde zum Chef dieser Polizei gemacht. Zur Mannschaft gehörten prominente Männer aller Berufsarten, Advokaten, Kaufleute und Gewerbetreibende, Amerikaner, Deutsche und Irländer, radikale Temperenzler wie David S. True, Dan. Moore, Strong Burnell, R. M. Prettyman und W. Dalzell, sowie deren Antipoden Theo. Gülich, Charles Hill, Christ Eckhardt, C. W. Asmussen und ähnliche. Gülich machte sich über seine Ernennnung im "Demokrat" lustig, indem er schrieb: "Verkannt und angefeindet, hat der Demokrat rastlos gegen die erbärmliche Ordnung der Dinge in unserer gemeinen Stadt geeifert. Aber die praktische Weltkenntniß des wohllöblichen Stadtrathes stellt ihn nun an bei dem neugebildeten Polizeicorps! Sage noch Einer, daß Eifer, Redlichkeit des Strebens und Aufopferung nicht glänzend gewürdigt werden!" . Das Wachthäuschen, ein alter Schmiedeschuppen vom Fort, stand am Flußufer zwischen
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