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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 689
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Wachsthum und Modernisirung. 675 stehender Ausschuß kaufte für $1000 einen Bauplatz an der Rock Island und Zehnten Straße; aber ehe dessen Uebertragung erfolgt war, machten die früheren Eigenthümer den Kauf wieder rückgängig, weil sie und andere Nachbarn fürchteten, daß ihre Grundstücke durch die Nähe eines Krankenhauses entwerthet werden würden. Gleiche Abneigung gegen die Nachbarschaft eines Hospitals herrschte auch in anderen Stadtttheilen, und der gute Plan mußte unterbleiben. - Auch ein abermaliger Versuch zur Schaffung einer sehr nothwendigen Feuerwehr schlug fehl, weil eine Mehrheit der Bürger gegen den Vorschlag einer Geldbewilligung stimmte. Nach diesem Vorschlag sollten $40,000 bewilligt werden, von denen $15,000 für die Ausrüstung einer Feuerwehr, $10,000 für Wasserleitung, $5000 für Straßenbeleuchtung und $10,000 für ein Hospital verwendet werden sollten. In diesem Jahre erschien der erste "Wohnungsanzeiger" von Davenport, welcher einigen Anspruch auf eine solche Bezeichnung machen konnte. Ein früheres, in 1853 von J. D. Patton herausgegebenes Adreßbuch von 48 sehr kleinen Seiten war nur eine Anzeigenspekulation gewesen, denn es enthielt außer den Kirchen und einigen Vereinen und Logen nur die Namen solcher Geschäftsleute, die dafür bezahlt hatten. Das neue Buch aber hatte 170 Seiten und war von der Druckerei von Luke & Cole geschmackvoll hergestellt. Der Herausgeber W. S. Spencer war ein Kosthausbesitzer an der Dritten Straße westlich von der Ripley Straße. Auch ihm haben die deutschen Namen, wenn keinen Kummer, so doch Schwierigkeiten gemacht, und Spencer war aufrichtig genug, das einzugestehen, indem er in der Vorrede sagte: "Der Herausgeber hatte große Schwierigkeiten wegen der vielen Fremden, die kein Englisch reden und verstehen." Da Spencer auch kein Deutsch verstand, ist es erklärlich, daß Namen wie Bartemeier, Raub, Mundt, Gabatuler, Wenzel u. a., sowie die Vornamen Matthias und Julius sich in der Form von Bartmire, Rowb, Mounds, Kabitoler und Winsel oder von Muttas und Yulos präsentirten. Nur wenige Namen von damaligen Geschäftsleuten sind noch in heutigen Firmen enthalten, und diese sind deutsche Namen, nämlich Hanssen, Schlegel und Krause, sowie die Zeitung "Der Demokrat". - Im August wurde von E. P. Gillet eine lithographische Ansicht von Davenport hergestellt, von welcher aber kein Exemplar mehr erhalten geblieben zu sein scheint. Am 28. März wurde in der Methodistenkirche die "Young Men's Christian Association" organisirt, um den vielen Männern, die hier ohne Familienbindung waren, einen Anhalt zu bieten. Die Mit-
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Wachsthum und Modernisirung. 675 stehender Ausschuß kaufte für $1000 einen Bauplatz an der Rock Island und Zehnten Straße; aber ehe dessen Uebertragung erfolgt war, machten die früheren Eigenthümer den Kauf wieder rückgängig, weil sie und andere Nachbarn fürchteten, daß ihre Grundstücke durch die Nähe eines Krankenhauses entwerthet werden würden. Gleiche Abneigung gegen die Nachbarschaft eines Hospitals herrschte auch in anderen Stadtttheilen, und der gute Plan mußte unterbleiben. - Auch ein abermaliger Versuch zur Schaffung einer sehr nothwendigen Feuerwehr schlug fehl, weil eine Mehrheit der Bürger gegen den Vorschlag einer Geldbewilligung stimmte. Nach diesem Vorschlag sollten $40,000 bewilligt werden, von denen $15,000 für die Ausrüstung einer Feuerwehr, $10,000 für Wasserleitung, $5000 für Straßenbeleuchtung und $10,000 für ein Hospital verwendet werden sollten. In diesem Jahre erschien der erste "Wohnungsanzeiger" von Davenport, welcher einigen Anspruch auf eine solche Bezeichnung machen konnte. Ein früheres, in 1853 von J. D. Patton herausgegebenes Adreßbuch von 48 sehr kleinen Seiten war nur eine Anzeigenspekulation gewesen, denn es enthielt außer den Kirchen und einigen Vereinen und Logen nur die Namen solcher Geschäftsleute, die dafür bezahlt hatten. Das neue Buch aber hatte 170 Seiten und war von der Druckerei von Luke & Cole geschmackvoll hergestellt. Der Herausgeber W. S. Spencer war ein Kosthausbesitzer an der Dritten Straße westlich von der Ripley Straße. Auch ihm haben die deutschen Namen, wenn keinen Kummer, so doch Schwierigkeiten gemacht, und Spencer war aufrichtig genug, das einzugestehen, indem er in der Vorrede sagte: "Der Herausgeber hatte große Schwierigkeiten wegen der vielen Fremden, die kein Englisch reden und verstehen." Da Spencer auch kein Deutsch verstand, ist es erklärlich, daß Namen wie Bartemeier, Raub, Mundt, Gabatuler, Wenzel u. a., sowie die Vornamen Matthias und Julius sich in der Form von Bartmire, Rowb, Mounds, Kabitoler und Winsel oder von Muttas und Yulos präsentirten. Nur wenige Namen von damaligen Geschäftsleuten sind noch in heutigen Firmen enthalten, und diese sind deutsche Namen, nämlich Hanssen, Schlegel und Krause, sowie die Zeitung "Der Demokrat". - Im August wurde von E. P. Gillet eine lithographische Ansicht von Davenport hergestellt, von welcher aber kein Exemplar mehr erhalten geblieben zu sein scheint. Am 28. März wurde in der Methodistenkirche die "Young Men's Christian Association" organisirt, um den vielen Männern, die hier ohne Familienbindung waren, einen Anhalt zu bieten. Die Mit-
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