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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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676 Die Geschichte von Davenport. gliedschaft in der Y. M. C. A. war übrigens hinsichtlich des Alters nicht beschränkt, denn es gehörten auch alte und verheirathete Männer zu ihr, wie es auch bei den verschiedenen Literarischen Jungmänner - Vereinen der Fall gewesen ist. Der erste Präsident der Vereinigung war der Advokat und derzeitige Polizeirichter James T. Lane. Der Verein bestand nur wenige Jahre. Etwa zehn Jahre später wurde ein neuer gegründet, welcher nach manchem Auf und Nieder jetzt in großer Blüthe steht. Das Städtchen Ost Davenport war zu jener Zeit so stolz und unabhängig, daß es seine eigene "Vierte Juli" Feier veranstaltete, welche auf einem Platz zwischen Christy's und Dallon & Stevens' Mühlen stattfand; aber als Festredner hatten sie einen Davenporter beziehen müssen, den Anwalt J. T. Lane. Zwischen Davenport und Ost Davenport hatte der Schuhmacher John Schick, der Begründer eines großen Fuhrmannsgeschäfts, eine Omnibuslinie eingerichtet, auf welcher er Vor- und Nachmittags zwei Fahrten machte. An Sonntagen aber wurde im Sommer der Omnibus zu Fahrten nach den verschiedenen Lustgärten benutzt. Daß Davenport eine prosperirende Stadt war, schien sich auch auf dem Gebiete der Presse zu zeigen. Die Demokraten hatten sich lange Zeit mit einem englischen Wochenblatt, dem von T. D. Eagal herausgegebenen "Democratic Banner" und dem noch kleineren und ebenfalls nur wöchentlich erscheinenden deutschen "Demokrat" Theodor Gülich's behelfen müssen, während die Whigs in der "Gazette" schon seit ein paar Jahren ein gutes tägliches Parteiblatt hatten. Eagal wünschte, sich von Zeitungsgeschäft zurückzuziehen. Sein "Banner" war zu verkaufen. Durch das von hiesigen Politikern gemachte Versprechen eines "Bonus" von $1000 ließen D. N. Richardson, ein junger Reporter an einer Peorianer Zeitung, J. T. Hildreth, einer der Redakteure des nämlichen Blattes, und ein praktischer Setzer und Drucker Namens G. B. West sich verlocken, das Eagal'sche "Banner" zu kaufen, und am 15. Oktober 1855 erschien der neue "Iowa State Democrat". Der versprochene Bonus ist nie bezahlt worden. In der Eigenthümerschaft des Blattes, welches nach einigen Jahren den Namen "Davenport Democrat" annahm, haben viele Veränderungen stattgefunden; aber der Name Richardson ist immer in der Firma geblieben. David Nelson Richardson, ein vortrefflicher Jornalist, ist bis zu seinem am 4. Juli 1898 erfolgten Tode das geistige Haupt der Zeitung gewesen, in seinen letzten Jahren trefflich unterstützt von B. F. Tillinghast. Aber mit
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676 Die Geschichte von Davenport. gliedschaft in der Y. M. C. A. war übrigens hinsichtlich des Alters nicht beschränkt, denn es gehörten auch alte und verheirathete Männer zu ihr, wie es auch bei den verschiedenen Literarischen Jungmänner - Vereinen der Fall gewesen ist. Der erste Präsident der Vereinigung war der Advokat und derzeitige Polizeirichter James T. Lane. Der Verein bestand nur wenige Jahre. Etwa zehn Jahre später wurde ein neuer gegründet, welcher nach manchem Auf und Nieder jetzt in großer Blüthe steht. Das Städtchen Ost Davenport war zu jener Zeit so stolz und unabhängig, daß es seine eigene "Vierte Juli" Feier veranstaltete, welche auf einem Platz zwischen Christy's und Dallon & Stevens' Mühlen stattfand; aber als Festredner hatten sie einen Davenporter beziehen müssen, den Anwalt J. T. Lane. Zwischen Davenport und Ost Davenport hatte der Schuhmacher John Schick, der Begründer eines großen Fuhrmannsgeschäfts, eine Omnibuslinie eingerichtet, auf welcher er Vor- und Nachmittags zwei Fahrten machte. An Sonntagen aber wurde im Sommer der Omnibus zu Fahrten nach den verschiedenen Lustgärten benutzt. Daß Davenport eine prosperirende Stadt war, schien sich auch auf dem Gebiete der Presse zu zeigen. Die Demokraten hatten sich lange Zeit mit einem englischen Wochenblatt, dem von T. D. Eagal herausgegebenen "Democratic Banner" und dem noch kleineren und ebenfalls nur wöchentlich erscheinenden deutschen "Demokrat" Theodor Gülich's behelfen müssen, während die Whigs in der "Gazette" schon seit ein paar Jahren ein gutes tägliches Parteiblatt hatten. Eagal wünschte, sich von Zeitungsgeschäft zurückzuziehen. Sein "Banner" war zu verkaufen. Durch das von hiesigen Politikern gemachte Versprechen eines "Bonus" von $1000 ließen D. N. Richardson, ein junger Reporter an einer Peorianer Zeitung, J. T. Hildreth, einer der Redakteure des nämlichen Blattes, und ein praktischer Setzer und Drucker Namens G. B. West sich verlocken, das Eagal'sche "Banner" zu kaufen, und am 15. Oktober 1855 erschien der neue "Iowa State Democrat". Der versprochene Bonus ist nie bezahlt worden. In der Eigenthümerschaft des Blattes, welches nach einigen Jahren den Namen "Davenport Democrat" annahm, haben viele Veränderungen stattgefunden; aber der Name Richardson ist immer in der Firma geblieben. David Nelson Richardson, ein vortrefflicher Jornalist, ist bis zu seinem am 4. Juli 1898 erfolgten Tode das geistige Haupt der Zeitung gewesen, in seinen letzten Jahren trefflich unterstützt von B. F. Tillinghast. Aber mit
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