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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 691
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Wachsthum und Modernisirung. 677 geistigen Fähigkeiten allein läßt sich keine Zeitung erfolgreich führen. Dazu gehört auch viel Geld. Dieses kam, nachdem einige Jahre später der sehr geschäftsgewandte Bruder des Redakteurs, Jennes J. Richardson, die Geschäftsführung übernommen hatte, in von Jahr zu Jahr steigender Menge ein, so daß der "Democrat", dem von seinen Rivalen nur eine kurze Lebenszeit vorausgesagt war, diese nach und nach verschlucken und auch verdauen konnte, nämlich die "News", die "Gazette" und den "Leader". Sein goldenes Jubiläum hat der "Democrat" in 1905 durch die Herausgabe einer von seinem Lokalredakteur J. E. Calkins besorgten Festzeitung gefeiert, welche viele lokalgeschichtliche Beiträge von alten Ansiedlern enthielt. Die politische Redaktion wird jetzt, vom Standpunkt des Blattes betrachtet, sehr gut von Ralph W. Cram geführt, und dem sehr wichtigen Department für örtliche Nachrichten steht Hugh Harrison mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit vor. - Die erste Dampfpresse einer Zeitung in Iowa wurde im November 1855 von der "Gazette" in Davenport eingeführt, die in 1841 als Wochenblättchen gegründet war. - Infolge der stetig zunehmenden deutschen Einwanderung hatte auch der in 1851 von Th. Gülich gegründete deutsche "Demokrat" festen Fuß gefaßt, so daß sein Herausgeber, der an dem ungarischen Revolutionär Theodor Rombauer einen vortrefflichen Mitarbeiter gefunden hatte, im November, am vierten Geburtstage des Balttes, die Ankündigung wagte, daß er den "Demokrat" von Neujahr ab als tägliche Zeitung erscheinen lassen würde, wenn sich bis dahin wenigstens 250 Abonennenten für sie fänden. Abgleich diese Zahl nicht ganz erreicht war, machte der "Demokrat" dennoch am 1. Februar 1856 als Tageblatt seine Verbeugung. Freunde der dramatischen Kunst empfanden den Mangel eines deutschen Theaters, und da es nicht an künstlerisch begabten jungen Leuten fehlte, so wurde im Herbst ein "Deutscher Theaterverein" geschaffen. Die erste Vorstellung dieses Liebhabertheaters wurde am 10. Dezember in einer kleinen Halle an der Südseite der Zweiten Straße, zwei Thüren westlich von der Ripley Straße, gegeben. Anfänglich kamen nur kleine und wenig Personal erfordernde, aber durch ihren Humor kräftig wirkende Stücke zur Aufführung. Bald jedoch konnte man sich mit Erfolg an größere Aufgaben wagen, und im Laufe weniger Jahre konnte Davenport sich einer deutschen Bühne rühmen, die von keiner der Großstädte dieses Landes, auch New York nicht ausgenommen, übertroffen wurde. Ueber ihre Entwickelung und ihre Blüthezeit, sowie über- ihren Verfall wird an anderer Stelle berichtet.
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Wachsthum und Modernisirung. 677 geistigen Fähigkeiten allein läßt sich keine Zeitung erfolgreich führen. Dazu gehört auch viel Geld. Dieses kam, nachdem einige Jahre später der sehr geschäftsgewandte Bruder des Redakteurs, Jennes J. Richardson, die Geschäftsführung übernommen hatte, in von Jahr zu Jahr steigender Menge ein, so daß der "Democrat", dem von seinen Rivalen nur eine kurze Lebenszeit vorausgesagt war, diese nach und nach verschlucken und auch verdauen konnte, nämlich die "News", die "Gazette" und den "Leader". Sein goldenes Jubiläum hat der "Democrat" in 1905 durch die Herausgabe einer von seinem Lokalredakteur J. E. Calkins besorgten Festzeitung gefeiert, welche viele lokalgeschichtliche Beiträge von alten Ansiedlern enthielt. Die politische Redaktion wird jetzt, vom Standpunkt des Blattes betrachtet, sehr gut von Ralph W. Cram geführt, und dem sehr wichtigen Department für örtliche Nachrichten steht Hugh Harrison mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit vor. - Die erste Dampfpresse einer Zeitung in Iowa wurde im November 1855 von der "Gazette" in Davenport eingeführt, die in 1841 als Wochenblättchen gegründet war. - Infolge der stetig zunehmenden deutschen Einwanderung hatte auch der in 1851 von Th. Gülich gegründete deutsche "Demokrat" festen Fuß gefaßt, so daß sein Herausgeber, der an dem ungarischen Revolutionär Theodor Rombauer einen vortrefflichen Mitarbeiter gefunden hatte, im November, am vierten Geburtstage des Balttes, die Ankündigung wagte, daß er den "Demokrat" von Neujahr ab als tägliche Zeitung erscheinen lassen würde, wenn sich bis dahin wenigstens 250 Abonennenten für sie fänden. Abgleich diese Zahl nicht ganz erreicht war, machte der "Demokrat" dennoch am 1. Februar 1856 als Tageblatt seine Verbeugung. Freunde der dramatischen Kunst empfanden den Mangel eines deutschen Theaters, und da es nicht an künstlerisch begabten jungen Leuten fehlte, so wurde im Herbst ein "Deutscher Theaterverein" geschaffen. Die erste Vorstellung dieses Liebhabertheaters wurde am 10. Dezember in einer kleinen Halle an der Südseite der Zweiten Straße, zwei Thüren westlich von der Ripley Straße, gegeben. Anfänglich kamen nur kleine und wenig Personal erfordernde, aber durch ihren Humor kräftig wirkende Stücke zur Aufführung. Bald jedoch konnte man sich mit Erfolg an größere Aufgaben wagen, und im Laufe weniger Jahre konnte Davenport sich einer deutschen Bühne rühmen, die von keiner der Großstädte dieses Landes, auch New York nicht ausgenommen, übertroffen wurde. Ueber ihre Entwickelung und ihre Blüthezeit, sowie über- ihren Verfall wird an anderer Stelle berichtet.
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