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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 693
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Wachsthum und Modernisirung. 679 Sommer durch eine Vereinigung mit einer Bank in der Bundeshauptstadt zu Chubb Brothers, Barrow & Co. erweiterten. Außer diesen gab es noch viele Firmen, welche Rechts- und Grundeigenthums-Geschäfte betrieben, mit denen auch Darlehensgeschäfte verbunden waren. Unter diesen waren Geo. L. Nikolls, Eads & Stewart, Whitaker & Grant, White & Corbin, McGowan & Allison und mehrere andere. Deren Geschäftsplätze waren vornehmlich an der Zweiten und der Main Straße. Den Banken in Iowa war die Ausgabe von Kreditnoten als Umlaufsmittel (Papiergeld) verboten, infolgedessen cirkulirte hier viel Papiergeld von Banken in anderen Staaten, und dieses war im Werthe sehr ungleich, von unterwerthig bis beinahe ganz werthlos, je nach der Rechtschaffenheit oder Zahlungsfähigkeit seiner Aussteller. Das war für Arbeiter und andere sogenannte kleine Leute, die mit den Verhältnissen nur wenig bekannt sein konnten, ein Elend, denn sie waren nie sicher, ob das von ihnen eingenommene Geld gut oder schlecht war, und zurückweisen konnten sie das Papiergeld nicht, weil Münze überhaupt kaum im Umlauf war. Die Davenporter Bank von Cook & Sargent hatte das in diesem Staate bestehende Verbot gegen die Ausgabe von Papiergeld klug umgangen, indem sie in einem Dörfchen im Territorium Nebraska, in Florence am Missouri, eine "Bank" etablirte, welche große Mengen Banknoten drucken ließ. Dieses "Florence Money" cirkulirte hier in der Umgergend so ziemlich zu seinem vollen Nennwerthe, so lange die hiesigen Eigenthümer der Bank kreditfähig waren; als aber ein Jahr nach dem großen Finanzkrach von 1857 auch Cook & SArgent fallirte, hatten auch die Inhaber von deren Papiergeld große Verluste zu erleiden. - Es gab schon damals, als der Maßstab des Reichthums ein viel kürzerer war als heutzutage, eine Anzahl recht reicher Leute in Davenport. Das zeigen die Steuerlisten jenes Jahres, in denen der Steuerwerth des steuerpflichtigen Besitzes nur etwa zur Hälfte des wirklichen Werthes eingeschätzt wurde, und von Manchen ein ansehnlicher Theil vielleicht auch garnicht deklarirt war. Laut der Liste von 1855 betrug, nach Abzug aller ihrer Schuldverbindlichkeiten, der steuerpflichtige Besitz von Antoine LeClaire $355,700, Cook & Sargent und deren in Iowa City bestehendes Zweiggeschäft von Cook, Sargent & Cook $288,860, G. C. R. Mitchell $88,840, Geo. L. Davenport $88,320, J. M. D. Burrows und Burrows & Prettyman $87,790, A. C. Fulton $83,870, Nik. Fejervary $69,938 und A. Churchill $47,270. Fulton war einige Jahre vorher beinahe bankerott gewesen, und Burrows & Prettyman hatten mehrere große geschäftliche Rückschläge erfahren.
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Wachsthum und Modernisirung. 679 Sommer durch eine Vereinigung mit einer Bank in der Bundeshauptstadt zu Chubb Brothers, Barrow & Co. erweiterten. Außer diesen gab es noch viele Firmen, welche Rechts- und Grundeigenthums-Geschäfte betrieben, mit denen auch Darlehensgeschäfte verbunden waren. Unter diesen waren Geo. L. Nikolls, Eads & Stewart, Whitaker & Grant, White & Corbin, McGowan & Allison und mehrere andere. Deren Geschäftsplätze waren vornehmlich an der Zweiten und der Main Straße. Den Banken in Iowa war die Ausgabe von Kreditnoten als Umlaufsmittel (Papiergeld) verboten, infolgedessen cirkulirte hier viel Papiergeld von Banken in anderen Staaten, und dieses war im Werthe sehr ungleich, von unterwerthig bis beinahe ganz werthlos, je nach der Rechtschaffenheit oder Zahlungsfähigkeit seiner Aussteller. Das war für Arbeiter und andere sogenannte kleine Leute, die mit den Verhältnissen nur wenig bekannt sein konnten, ein Elend, denn sie waren nie sicher, ob das von ihnen eingenommene Geld gut oder schlecht war, und zurückweisen konnten sie das Papiergeld nicht, weil Münze überhaupt kaum im Umlauf war. Die Davenporter Bank von Cook & Sargent hatte das in diesem Staate bestehende Verbot gegen die Ausgabe von Papiergeld klug umgangen, indem sie in einem Dörfchen im Territorium Nebraska, in Florence am Missouri, eine "Bank" etablirte, welche große Mengen Banknoten drucken ließ. Dieses "Florence Money" cirkulirte hier in der Umgergend so ziemlich zu seinem vollen Nennwerthe, so lange die hiesigen Eigenthümer der Bank kreditfähig waren; als aber ein Jahr nach dem großen Finanzkrach von 1857 auch Cook & SArgent fallirte, hatten auch die Inhaber von deren Papiergeld große Verluste zu erleiden. - Es gab schon damals, als der Maßstab des Reichthums ein viel kürzerer war als heutzutage, eine Anzahl recht reicher Leute in Davenport. Das zeigen die Steuerlisten jenes Jahres, in denen der Steuerwerth des steuerpflichtigen Besitzes nur etwa zur Hälfte des wirklichen Werthes eingeschätzt wurde, und von Manchen ein ansehnlicher Theil vielleicht auch garnicht deklarirt war. Laut der Liste von 1855 betrug, nach Abzug aller ihrer Schuldverbindlichkeiten, der steuerpflichtige Besitz von Antoine LeClaire $355,700, Cook & Sargent und deren in Iowa City bestehendes Zweiggeschäft von Cook, Sargent & Cook $288,860, G. C. R. Mitchell $88,840, Geo. L. Davenport $88,320, J. M. D. Burrows und Burrows & Prettyman $87,790, A. C. Fulton $83,870, Nik. Fejervary $69,938 und A. Churchill $47,270. Fulton war einige Jahre vorher beinahe bankerott gewesen, und Burrows & Prettyman hatten mehrere große geschäftliche Rückschläge erfahren.
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