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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 696
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682 Die Geschichte von Davenport. sich barg. Zu diesen gehörten die außerordentlich günstigen natürlichen Verhältnisse einer weiten und fruchtbaren Umgebung mit ihrer geographisch und topographisch vortrefflichen Lage von einer eigenartigen malerischen Schönheit an einem großen Strome, sowie auch der Charakter der stetig wachsenden Bevölkerung in Stadt und Land. Diese Bewohnerschaft hatte sich von Beginn der Siedlerzeit an durch Fleiß und Ordnungssinn und einen Unternehmungsgeist ausgezeichnet, der sich in ruhigen Bahnen bewegte und sich nur selten ungebührlich überstürzte. Mit zäher Ausdauer wurde die Natur zum Oeffnen ihrer Schatzkammer gezwungen, und es gehörte in Wirklichkeit nicht gar zu viel Zwang dazu. Dennoch ist das Pionierleben kein leichtes gewesen. Es bedingte zunächst, gewohnte Verhältnisse mit einer zwar hoffnungsvollen, aber immerhin ungewissen Zukunft zu vertauschen. Der Entschluß hierzu ist, abgesehen von der Trennung von Familienangehörigen und Freunden, vielleicht nicht sehr schwer geworden, weil das Heimathsgefühl in jener Zeit kein starkes war; denn seit Generationen war man gewohnt gewesen, wenn man den Ackerboden ein paar Jahre ausgenutzt hatte, die Zelte abzubrechen und sich einen neuen Besitz zu wählen. Jedenfalls aber verlangte das Pionierleben im fernen Westen viele Arbeit und die Entbehrung vieler gewohnter Annehmlichkeiten; aber man verstand, es sich durch mancherlei Abwechselungen in dem Einerlei in vieler Art zu verschönen, so daß es nicht nur erträglich, sondern bis zu einem gewissen Grade sogar behaglich wurde. Deutsche gab es im ersten Jahrzehnt hier nur wenige; im ganzen Gebiet des County nicht mehr als ein Dutzend Köpfe mit Einschluß von Frauen und Kindern. Mit der Mitte der fünfziger Jahre begann ein neuer wichtiger Abschnitt in der Entwicklungsgeschichte von Davenport und Scott County. Es begann das Zeitalter der Eisenbahn. Eine solche Bahn war bereits im vollen Betriebe zwischen Rock Island auf dem östlichen Ufer des Mississippi und dem mit großen Schritten nach der Würde einer Handelsstadt zustrebenden Chicago am Michigan See. Auf der Westseite des Stromes war eine Eisenbahn bis zur Staatshauptstadt Iowa City gebaut. Sie war die erste Eisenbahn westlich vom Mississippi und erhielt eine südliche Abzweigung nach Muscatine. Sie sollte den ganzen Staat bis zum Missourifluß durchqueren, und es wurde erwartet, daß sie auch sehr bald das Glied eines großen transkontinentalen Schienenweges bis zum Stillen Ozean werden würde. Die erste Brücke über den Mississippi zur Verbindung der Chicago & Rock Island und der Mississippi & Missouri Eisenbahnen, zwischen denen der Transitverkehr
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682 Die Geschichte von Davenport. sich barg. Zu diesen gehörten die außerordentlich günstigen natürlichen Verhältnisse einer weiten und fruchtbaren Umgebung mit ihrer geographisch und topographisch vortrefflichen Lage von einer eigenartigen malerischen Schönheit an einem großen Strome, sowie auch der Charakter der stetig wachsenden Bevölkerung in Stadt und Land. Diese Bewohnerschaft hatte sich von Beginn der Siedlerzeit an durch Fleiß und Ordnungssinn und einen Unternehmungsgeist ausgezeichnet, der sich in ruhigen Bahnen bewegte und sich nur selten ungebührlich überstürzte. Mit zäher Ausdauer wurde die Natur zum Oeffnen ihrer Schatzkammer gezwungen, und es gehörte in Wirklichkeit nicht gar zu viel Zwang dazu. Dennoch ist das Pionierleben kein leichtes gewesen. Es bedingte zunächst, gewohnte Verhältnisse mit einer zwar hoffnungsvollen, aber immerhin ungewissen Zukunft zu vertauschen. Der Entschluß hierzu ist, abgesehen von der Trennung von Familienangehörigen und Freunden, vielleicht nicht sehr schwer geworden, weil das Heimathsgefühl in jener Zeit kein starkes war; denn seit Generationen war man gewohnt gewesen, wenn man den Ackerboden ein paar Jahre ausgenutzt hatte, die Zelte abzubrechen und sich einen neuen Besitz zu wählen. Jedenfalls aber verlangte das Pionierleben im fernen Westen viele Arbeit und die Entbehrung vieler gewohnter Annehmlichkeiten; aber man verstand, es sich durch mancherlei Abwechselungen in dem Einerlei in vieler Art zu verschönen, so daß es nicht nur erträglich, sondern bis zu einem gewissen Grade sogar behaglich wurde. Deutsche gab es im ersten Jahrzehnt hier nur wenige; im ganzen Gebiet des County nicht mehr als ein Dutzend Köpfe mit Einschluß von Frauen und Kindern. Mit der Mitte der fünfziger Jahre begann ein neuer wichtiger Abschnitt in der Entwicklungsgeschichte von Davenport und Scott County. Es begann das Zeitalter der Eisenbahn. Eine solche Bahn war bereits im vollen Betriebe zwischen Rock Island auf dem östlichen Ufer des Mississippi und dem mit großen Schritten nach der Würde einer Handelsstadt zustrebenden Chicago am Michigan See. Auf der Westseite des Stromes war eine Eisenbahn bis zur Staatshauptstadt Iowa City gebaut. Sie war die erste Eisenbahn westlich vom Mississippi und erhielt eine südliche Abzweigung nach Muscatine. Sie sollte den ganzen Staat bis zum Missourifluß durchqueren, und es wurde erwartet, daß sie auch sehr bald das Glied eines großen transkontinentalen Schienenweges bis zum Stillen Ozean werden würde. Die erste Brücke über den Mississippi zur Verbindung der Chicago & Rock Island und der Mississippi & Missouri Eisenbahnen, zwischen denen der Transitverkehr
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