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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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688 Die Geschichte von Davenport. litäten einer modernen Rechtspflege, und seine Nachwirkungen werden lange nicht schwinden. Es war unfaßbar, daß in dem einst so treuherzigen Davenport so viel konzentrirte Bosheit und Niedertracht gefunden werden konnte! - - Davenport hatte seine Kinderzeit sehr gut überstanden und sich in zwanzig Jahren zu einer hübschen Stadt ausgewachsen. Unter den Städten des jungen Westens nahm es mit seinen 7000 bis 8000 Einwohnern in 1855 den Rang einer Großstadt ein. Es war noch beiweitem keine solche Großstadt wie jetzt, wo nach flüchtiger Bekanntschaft einer am andern vorübereilt, um ihn bald zu vergessen, wie Beatrice Harraden's Ships that pass in the night and speak each other in passing, Only a signal shown and a distant voice in the darkness, So on the ocean of life we pass and speak one another, Only a look and a voice - then darkness again and a silence. Hier kannte jeder einen jeden und nahm Antheil an seinem Thun und seinem Ergehen, und auch jeder freute sich an dem Gedeihen der Stadt, zu welchem er mit größeren oder geringeren Kräften beitrug, die in der Hauptsache wohl nur in moralischen Kräften bestanden, da es den meisten an materiellen noch recht sehr mangelte. Weder eine günstige Lage noch die Schönheit der Umgebung und gesunde Luft und reines Wasser genügen, um eine Stadt zu machen. Es gehören auch die geeigneten Menschen dazu. Natur- und Menschenhand haben sich hier vereinigt und schon früh ein gutes Gemeinwesen geschaffen, in welchem das Ergebniß der vereinigten Thatkraft einer großen umwohnenden Bevölkerung zur Anschauung kommt. Es leben noch viele von den alten Ansiedlern, welche Davenport um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gekannt haben, und unter deren Augen an Stelle der einstigen kleinen weiß getünchten Holzhäuschen die heutigen großen Stein- und Marmorblöcke von Geschäftshäusern emporgewachsen und rings herum auf Höhern und Ebenen prächtige Wohnungsviertel entstanden sind, die sich nach allen Richtungen noch immer weiter in das Land hinausstrecken. Fremdartig mag diesen Alten bei einer Fahrt durch die vielen Straßen vieles vorkommen, aber sie haben die Genugthuung, daß auch sie ihren Theil zu den allmäligen Veränderungen und der jetzigen Größe beigetragen haben. Das schöne Ergebniß ist die Frucht eines gemeinsamen und beharrlichen Zusammenwirkens einer aus vielen Nationalitäten entstandenen Bevölkerung, in welcher neben den eingeborenen Amerikanern die Deutschen den größten Bestand-
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688 Die Geschichte von Davenport. litäten einer modernen Rechtspflege, und seine Nachwirkungen werden lange nicht schwinden. Es war unfaßbar, daß in dem einst so treuherzigen Davenport so viel konzentrirte Bosheit und Niedertracht gefunden werden konnte! - - Davenport hatte seine Kinderzeit sehr gut überstanden und sich in zwanzig Jahren zu einer hübschen Stadt ausgewachsen. Unter den Städten des jungen Westens nahm es mit seinen 7000 bis 8000 Einwohnern in 1855 den Rang einer Großstadt ein. Es war noch beiweitem keine solche Großstadt wie jetzt, wo nach flüchtiger Bekanntschaft einer am andern vorübereilt, um ihn bald zu vergessen, wie Beatrice Harraden's Ships that pass in the night and speak each other in passing, Only a signal shown and a distant voice in the darkness, So on the ocean of life we pass and speak one another, Only a look and a voice - then darkness again and a silence. Hier kannte jeder einen jeden und nahm Antheil an seinem Thun und seinem Ergehen, und auch jeder freute sich an dem Gedeihen der Stadt, zu welchem er mit größeren oder geringeren Kräften beitrug, die in der Hauptsache wohl nur in moralischen Kräften bestanden, da es den meisten an materiellen noch recht sehr mangelte. Weder eine günstige Lage noch die Schönheit der Umgebung und gesunde Luft und reines Wasser genügen, um eine Stadt zu machen. Es gehören auch die geeigneten Menschen dazu. Natur- und Menschenhand haben sich hier vereinigt und schon früh ein gutes Gemeinwesen geschaffen, in welchem das Ergebniß der vereinigten Thatkraft einer großen umwohnenden Bevölkerung zur Anschauung kommt. Es leben noch viele von den alten Ansiedlern, welche Davenport um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gekannt haben, und unter deren Augen an Stelle der einstigen kleinen weiß getünchten Holzhäuschen die heutigen großen Stein- und Marmorblöcke von Geschäftshäusern emporgewachsen und rings herum auf Höhern und Ebenen prächtige Wohnungsviertel entstanden sind, die sich nach allen Richtungen noch immer weiter in das Land hinausstrecken. Fremdartig mag diesen Alten bei einer Fahrt durch die vielen Straßen vieles vorkommen, aber sie haben die Genugthuung, daß auch sie ihren Theil zu den allmäligen Veränderungen und der jetzigen Größe beigetragen haben. Das schöne Ergebniß ist die Frucht eines gemeinsamen und beharrlichen Zusammenwirkens einer aus vielen Nationalitäten entstandenen Bevölkerung, in welcher neben den eingeborenen Amerikanern die Deutschen den größten Bestand-
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